Der Boden der Turnhalle quietscht unter Kinderschuhen. Aufgeregt rennen die Schülerinnen und Schüler der Klassen hin und her. Heute ist für sie ein großer Tag. "Wir haben einen ganzen Meter", rufen einige voller Freude. "Wie viel hat die 3b denn geschafft?", fragen andere.
Der Kampfgeist der Kleinen gilt jedoch nicht einem sportlichen Wettkampf, sondern dem jährlich stattfindenden Meterlesen in der Grundschule St. Marien in Nittel (Kreis Trier-Saarburg).
Pro Meter Bücher gibt es ein neues Buch
"Wir lesen jedes Jahr in den Klassen ganz viele Bücher und stellen die dann in der Turnhalle hintereinander auf", erklärt Schüler Max. "Pro Meter bekommen wir dann ein neues Buch in die Bücherei."
Hinter der Idee steht Grundschullehrerin Anja Lippert. Die Pädagogin versucht durch unterschiedliche Angebote ihre eigene Leidenschaft für Bücher an die Kinder weiterzugeben.
Lesen sei eine Schlüsselkompetenz, die den Kindern helfe, sich das Leben zu erschließen. Selbst auf den Geschmack gekommen sei sie durch ihr Elternhaus. "Mein Papa hat immer wunderbare Geschichten vorgelesen. In Italien auf dem Balkon Zwergnase und im Winter Krabat am Kamin", erzählt sie lachend. Ich möchte den Kindern auf unterschiedlichen kreativen und sinnlichen Wegen das Lesen näherbringen.
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Lesescouts kümmern sich um Bücherei
Damit die Kinder auch in der Schule in die spannenden Geschichten ihrer Lieblingsheldinnen und -helden eintauchen können, hegt und pflegt die Lehrerin die schuleigene Bücherei. Dabei bekommt sie Unterstützung von den Lesescouts. Bei ihnen steht in der Freizeit nicht Fußball, Tanzen oder Fernsehen an, sondern Lesen.
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Kreative Ideen zum Lesen
"Eine Lesegruppe hat letztens sogar einen eigenen Rap aufgenommen, das war richtig toll", erzählt Lippert. Alle sind gespannt auf die neuen Bücher, die der Förderverein dieses Jahr anschaffen wird. Neun werden es für die lesefreudigen Kinder dieses Jahr sein. Denn die Buchreihe in der Turnhalle in Nittel war am Ende ganze neun Meter lang.