Seltener Anblick auf der Air Base Spangdahlem: Am Morgen heben vom US-Flugplatz fünf große Tankflugzeuge ab. Eigentlich sind sie auf dem amerikanischen Stützpunkt im englischen Mildenhall stationiert. Doch für die große NATO-Übung "Astral Knight" sind sie in der Eifel zu Gast.
Genug Kerosin an Bord für 30 Jets
Mit an Bord sind jeweils rund 120.000 Liter Kerosin. Jeder der Tanker kann damit rund 30 Kampfjets mit Sprit versorgen - und das während des Fluges. Es ist ein einzigartiges Schauspiel. Mit einer Sonde verbinden sich Tanker und Jet. Die Flugzeuge nähern sich dabei bis auf 20 Meter in der Luft.
Weite Strecken ohne Tankpause zurücklegen
Für Piloten wie Brett Anderson ist das ein Millimeterjob. "Es ist knifflig, die zwei Flugzeuge sicher zu fliegen und sie miteinander zu verbinden. Und wir nehmen ihn sehr ernst", sagt der Major des Air Refueling Wing aus Mildenhall. Trotzdem: Für Anderson ist die Übung Routine. Seine Crew ist mit den Tankern das ganze Jahr über in Europa unterwegs. Zum Beispiel, um Jets über dem Atlantik aufzutanken, damit sie es zurück in die USA schaffen.
An diesem Tag fliegt die KC-135, wie das Modell offiziell heißt, aber Richtung Baltikum. Mehr als 1000 Kilometer also und somit weiter als die Reichweite der F-16. Die Kampfjets werden daher über der Ostsee betankt. Geübt wird für den Ernstfall, dass die Düsenjäger einmal schnell eine so weite Strecke zurücklegen müssen - ohne Tankpause am Boden. "Wir wollen uns bei unseren Operationen und Einsätzen nicht nur auf unsere Haupt-Stützpunkte begrenzen", erklärt Anderson.
Air-Force übt noch bis Samstag
Dass die rund 50 Flugzeuge aus den USA, aus Polen, Litauen und Großbritannien ausgerechnet im Nordosten Europas trainieren, ist dabei kein Zufall. "Es ist dort, wo wir vermuten, dass sich ein Szenario ereignen könnte", sagt Anderson. Das Manöver dient der Abschreckung, aber es soll den Ländern im Baltikum nördlich der Ukraine auch Sicherheit vermitteln. Am Samstag endet die Übung "Astral Knight" und die Tankflugzeuge kehren erst mal nach Mildenhall zurück - zumindest bis zur nächsten großen Übung in der Eifel.