Mit der Zählung will der Naturschutzbund (NABU) so viele Hinweise wie möglich bekommen, wie sich die Bestände der Vogelarten entwickeln. Dabei geht es vor allem um häufige Arten wie Haussperling, Kohlmeise oder Amsel.
Eine Stunde Zeit nehmen und Vögel zählen
Von Freitag bis Sonntag (vom 6. bis 8. Januar 2023) bittet der Nabu deshalb darum, sich eine Stunde Zeit zu nehmen und Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu beobachten. Von jeder Art wird die höchste Anzahl an Vögeln notiert, die während dieser Stunde gleichzeitig zu sehen ist.
Dieses Mal erwartet der Naturschutzbund NABU allerdings weniger Betrieb an den Futterhäuschen, so Stefanie Peyk aus der SWR-Umweltredaktion.
Ein Grund seien die milden Temperaturen. Sie erleichtern den Vögeln die Futtersuche in der Natur. Außerdem war 2022 ein sogenanntes Mastjahr: Eiche, Buche, Fichte und Co. haben besonders viele Früchte gebildet. Vögel wie der Kleiber, der Eichelhäher, der Buntspecht, der Buchfink oder der Wintergast Bergfink finden auch ohne Futterhaus reichlich Nahrung, erklärt der NABU. Darum ist unklar, wie viele Vögel sich trotzdem in den Gärten zählen lassen.
Beobachtungen per Post, App, online oder telefonisch melden
Die Beobachtungen können telefonisch, per Post, online unter stundederwintervoegel.de oder über die kostenlose App NABU Vogelwelt gemeldet werden. Diese und andere Apps helfen auch zu erkennen, ob da gerade eine Kohlmeise oder eine Blaumeise im Baum sitzt, sollte man sich nicht sicher sein.
Zählung der "Allerweltsarten" wichtig
Seltene und in ihrem Überleben bedrohte Arten werden in aufwendigen Monitoring-Programmen erfasst. Fachkundige Vogelbeobachter achten nach Angaben von Experten aber oft nicht auf die sogenannten Allerweltsarten. Die regelmäßige Beobachtung von Tausenden dieser Arten gibt Hinweise auf ihr Vorkommen bei uns. So zeigte sich die Infektionskrankheit bei Blaumeisen im Jahr 2020 in einem deutlichen Rückgang von Sichtungen dieser Art.
Vergangenes Jahr beteiligten sich rund 9.500 Menschen in RLP
Im vergangenen Jahr beteiligten sich 9.423 Menschen in Rheinland-Pfalz an der Aktion. Am meisten gesichtet wurden Haussperling, Kohlmeise, Blaumeise und Amsel.