Die Lage in Rheinhessen
Die Lage im nördlichen RLP
Die Lage in der Region Trier
Die Lage in der Westpfalz
Die Lage in der Vorder- und Südpfalz
Der von der Gewerkschaft ver.di ausgerufene Ausstand hat um 3 Uhr begonnen und soll bis Schichtende dauern - also den ganzen Tag. Laut ver.di betrafen die Einschränkungen weite Teile von Rheinland-Pfalz, darunter auch den Überland-, Pendler- sowie den Schülerverkehr in den betroffenen Regionen und Gemeinden. Ver.dis stellvertretender Geschäftsführer im Bezirk Saar Trier, Christian Umlauf zufolge setzten sich rund 2.000 Busfahrerinnen und Busfahrer nicht ans Steuer. Mit dieser Beteiligung sei man sehr zufrieden.
Die Gewerkschaft hoffte nun auf eine Reaktion der Arbeitgeberverbände in Form eines wesentlich besseren Angebotes, sagte Umlauf. Trete das nicht ein, müsse mit weiteren Streiks gerechnet werden. Für die Gegenseite sagte VAV-Geschäftsführer Heiko Nagel: "Wir sind immer gesprächs- und verhandlungsbereit.» Er erachte das bisherige von Arbeitgeberseite vorgelegte Angebot als verhandlungsfähig. Ob ein neues Angebot vorgelegt werde, entscheide die Tarifkommission in den nächsten Tagen.
In weiten Teilen des Landes fahren keine Busse
In Rheinhessen rechneten die Verkehrsverbünde damit, dass zwischen zehn und 15 Prozent der Fahrten ausfallen werden. Im Bereich des KRN sollte besonders der Kreis Bad Kreuznach betroffen sein. Aber auch in den Kreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms sollten Fahrgäste nicht mit ihren Busverbindungen rechnen. Speziell in Worms sollten gar keine Stadtbusse fahren. In Mainz sollten sich die Ausfälle dagegen eher in Grenzen halten: etwa jeder sechste Bus werde ausfallen.
Im nördlichen Rheinland-Pfalz waren nach Angaben der Gewerkschaft ver.di unter anderem Busbetriebe im Westerwald, im Hunsrück und an der Mosel betroffen. Das Unternehmen Zickenheiner teilte beispielsweise mit, dass Fahrgäste damit rechnen müssten, dass alle Fahrten auf ihren Linien ausfallen. Auch beim Betrieb Westerwaldbus in Altenkirchen und den Koblenzer Verkehrsbetrieben sind viele Busse heute nicht gefahren, die Betriebe hatten nach eigenen Angaben Notfallfahrpläne erstellt, Priorität hatte aber der Schülerverkehr.
In der Region Trier fielen Verbindungen von DB Regio Bus Mitte, MB Moselbahn, Scherer Reisen Omnibus Gesellschaft und der Nahverkehrsbetriebe Birkenfeld aus. Fahrgäste haben sich unter anderem auf den Internetseiten des Verkehrsverbundes Region Trier - VRT - und des Rhein-Nahe Nahverkehrsverbundes RNN darüber informieren können, welche Busse fahren.
In der Westpfalz waren besonders die Kreise Kaiserslautern und Kusel betroffen - dort betreibt die DB Regio Mitte zahlreiche Linien. Auch in Zweibrücken sind Verbindungen ausgefallen. Im Donnersbergkreis, sowie in der Südwestpfalz und Pirmasens habe es durch den Streik kaum Einschränkungen geben - ebenso im Stadtgebiet Kaiserslautern.
In der Vorder- und Südpfalz mussten besonders die Fahrgäste in Speyer, Neustadt/Weinstraße und im Rhein-Pfalz-Kreis mit Einschränkungen im Busverkehr rechnen. Informationen darüber, welche Linien genau betroffen sind, gab es im Vorfeld von den Busunternehmen nicht.
Urabstimmung eingeleitet
Die Beschäftigten des privaten Busgewerbes hatten bereits am 15., 18. und 19. Januar sowie am 1. und 2. Februar die Arbeit niedergelegt und für erhebliche Behinderungen im ganzen Bundesland gesorgt.
Am 9. Februar hatte ver.di die Tarifverhandlungen über die Löhne und Gehälter im privaten Omnibusgewerbe dann für gescheitert erklärt und die Urabstimmung eingeleitet. Stimmen mindestens drei Viertel der Busfahrerinnen und Busfahrer dafür, plant die Gewerkschaft sogenannte Erzwingungsstreiks. Die können dann länger sein als die bisher maximal zweitägigen Warnstreiks.
Ver.di fordert Inflationsausgleich
Hintergrund ist der Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft und der Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe Rheinland-Pfalz e.V. (VAV). Die Gewerkschaft fordert als Inflationsausgleich Lohnerhöhungen von 500 Euro und eine Einmalzahlung von 3.000 Euro. Die VAV bietet eine Lohnerhöhung von 2,5 Prozent für ÖPNV-Busfahrerinnen und Busfahrer.
Das Angebot sei an Dreistigkeit und Hohn kaum zu überbieten, sagte ver.di Vertreter Marko Bärschneider. Mehr Spielraum hätten Arbeitsgeberverbände momentan nicht, sagte dagegen VAV-Geschäftsführer Heiko Nagel.