Warum gibt es derzeit so viele Scharlach-Fälle?
Wie erkennen Eltern eine Infektion?
Was muss bei der Behandlung beachtet werden?
Was tun, wenn es in der Apotheke kein Antibiotikum gibt?
Wie kann man sein Kind vor einer Infektion schützen?
Warum gibt es derzeit so viele Scharlach-Fälle?
Während der Corona-Pandemie ist die Zahl der Scharlach-Infektionen wegen der Kontaktbeschränkungen und Hygienemaßnahmen stark gesunken - ein Report der Barmer spricht von einem Rückgang um 90 Prozent im Vergleich zum Vorpandemiejahr 2019. Viele Kinder haben deshalb keine Abwehr gegen den Erreger, die A-Streptokokken, aufgebaut und erkranken nun alle etwa zur gleichen Zeit. Kinderärzte sagen, dass es dabei um einen Nachholeffekt handelt. Zudem könnte die weite Verbreitung von Atemwegsviren im Herbst und Winter den Anstieg der Scharlach-Infektionen begünstigt haben, heißt es im Epidemiologischen Bulletin des RKI vom 23. Februar.
Wie erkennen Eltern eine Infektion?
"Hohes Fieber, Erbrechen, Bauchschmerzen und ein roter Rachen sollte Eltern dazu bringen, mit dem Kind zum Arzt gehen und abklären zu lassen, ob es sich nicht mit Scharlach angesteckt hat", erklärt der Zweibrücker Kinder- und Jugendarzt Christian Neumann. Typisches Symptom ist zudem ein juckender Hautausschlag, der sich von der Brust oder den Leisten über den ganzen Körper ausbreiten kann.
Was muss bei der Behandlung beachtet werden?
Scharlach wird auch bei milden Verläufen standardmäßig mit Antibiotikum behandelt. Denn das A-Streptokokken-Bakterium gibt Giftstoffe in den Körper ab, die Folgeerkrankungen wie Herzmuskel- oder Nierenentzündungen auslösen können. Durch die Gabe von Antibiotikum kann die Konzentration dieser Giftstoffe möglichst gering gehalten werden. Oft sind Kinder schon 24 Stunden nach der Behandlung wieder symptomfrei.
Und was, wenn es in der Apotheke kein Antibiotikum gibt?
Antibiotikahaltige Säfte für Kinder sind in vielen Apotheken derzeit Mangelware. Kinderarzt Christian Neumann empfiehlt Eltern deshalb, auch bei Apotheken in umliegenden größeren Städten nachzufragen. Zur Not könne auch auf ein anderes als das verschriebene Antibiotikum ausgewichen werden.
Wie kann man sein Kind vor einer Scharlach-Infektion schützen?
Scharlach wird durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion, also durch Anhusten oder den Austausch von Körperflüssigkeiten, übertragen und ist hochansteckend. Eltern können ihren Kindern trotzdem Tipps an die Hand geben, wie sie sich schützen können, so Christian Neumann. "Ich würde ihnen raten, die Maske wieder aufzuziehen und ein bisschen auf Hygiene zu achten: gründlich Hände waschen und von anderen Kindern keine Trinkgefäße oder Süßigkeiten annehmen."