Welt-Adipositas-Tag

Adipositas-Experte: "Man kann den Schweregrad eindämmen und die Krankheit behandeln"

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Ein Kind, das bis zum zehnten Lebensjahr schwer an Adipositas erkrankt ist, wird diese Krankheit nie mehr los, sagt Dr. Johannes Oepen, Vorsitzender vom Adipositasnetzwerk RLP: "Aber, man kann den Schweregrad eindämmen und die Krankheit behandeln."

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"Es gibt fast kein Organ, dass von Adipositas nicht betroffen ist", sagt Oepen im Gespräch mit SWR-Aktuell Moderator Sascha Becker. Aber viele Menschen wüssten bereits, dass man einen Herzinfarkt kriegen kann, wenn man zu stark übergewichtig sei. "Aber nicht alle wissen, dass die Schlaf-Apnoe - das unruhige Schlafen mit zu langen Atempausen und dem Sauerstoffmangel - das Gehirn gefährdet und dass dies stark mit Adipositas im Zusammenhang steht."

Oepen: Wir leben in einer Gesellschaft mit "sitzendem Lebensstil"

Jedes Organ, dass von Adipositas betroffen ist, könne dadurch geschädigt werden. Und umgekehrt gelte: Wenn es bereits geschädigt ist, wird es stärker betroffen. "Wir haben eine Gesellschaft, die einen sitzenden Lebensstil hat", so Oepen. Acht Stunden sitzen sei zu viel. Und wenn man ohnehin schon die Neigung zum Übergewicht habe, fördere das das Übergewicht noch. "Und von diesem Übergewicht kommt man dann schlechter wieder runter."

Die gute Nachricht: Die Krankheit ist behandelbar. "Vor Jahren haben wir noch gehofft, es gebe endlich Medikamente, die wirken." Jetzt gebe es wirksame Medikamente. Aber: Wie diese Medikamente sich in 20 Jahren auswirkten, wisse man noch nicht. Auch bei zusätzlichen Erkrankungen sei bei Abnehm-Medikamenten Vorsicht geboten. Es gelte immer abzuwägen: "Was ist jetzt risikoreicher? Behandlung? Oder Nicht-Behandlung?" Und dafür brauche man immer einen Arzt. Finger weg von Selbst-Experimenten, rät Oepen.

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