Nach Angaben von Heinz-Jürgen Thomeczek, einem Sprecher der Deutschen Post, sind in dem Bezirk Guntersblum (Kreis Mainz-Bingen) momentan fünf Zusteller krank. Damit fehlten mehr als ein Drittel der benötigten 14 Mitarbeitenden. Außerdem seien vier Zusteller gerade im Urlaub. Deshalb, so der Sprecher, könne momentan nur ein Teil der Post zugestellt werden.
"Ich wundere mich seit Tagen darüber, dass bei uns keine Briefe ankommen."
Gewisse Briefe werden bevorzugt
Weil momentan sehr viel Post liegen bleibe, habe die Post eine Entscheidung getroffen: "Wir priorisieren die Sendungen nach ihrem Wert", sagt Post-Sprecher Thomeczek. Pakete oder teure Briefsendungen würden bevorzugt zugestellt. Einfache Werbepost hingegen werde so lange wie möglich zurückgehalten. "Für die Auslieferung von Werbebriefen haben wir laut Vertrag vier Tage Zeit", so der Postsprecher.
Postboten aus benachbarten Bezirken helfen aus
Um die große Menge an Post abzuarbeiten, helfen derzeit drei Zustellerinnen und Zusteller aus benachbarten Bezirken aus. Da diese Postboten die Routen ihrer erkrankten Kolleginnen und Kollegen jedoch nicht kennen würden, habe man für sie ein vereinfachtes System eingeführt. Die Aushilfen bekämen nur Pakete mit, die sie relativ schnell und leicht ausliefern könnten.
Normalerweise könne man einzelne Ausfälle im Sommer gut auffangen, da in dieser Zeit weniger Post verschickt werde, so der Sprecher weiter. Wenn aber mehrere Zusteller gleichzeitig ausfielen, sei es schwer, alle zu ersetzen.
In Guntersblum soll bald wieder alles normal laufen
Die Deutsche Post hofft, dass die Krankheitswelle spätestens nächste Woche zu Ende geht. Sicherheitshalber würden Aushilfen, die eigentlich erst ab Ende August für das Weihnachtsgeschäft eingelernt werden sollten, schon jetzt angefordert.