Grüner Strom aus Offshore-Windparks in der Nordsee wird für die Energiewende auch im Rhein-Main-Gebiet gebraucht. Für dessen Transport soll künftig der sogenannte "Rhein-Main-Link" sorgen. Auf einer mehr als 600 Kilometer langen Strecke werden dafür Erdkabel von der Nordseeküste bis nach Südhessen verlegt. Ob die neue Stromtrasse auch linksrheinisch durch Rheinhessen verlaufen könnte, sollen laut dem zuständigen Übertragungsnetzbetreiber Amprion nun weitere Umweltdaten zeigen.
Vermessungen und Kartierungen auch in Rheinhessen
Um diese Daten zu sammeln, sind in der nächsten Zeit meist zweiköpfige Teams auch in Rheinhessen unterwegs - vor allem im Kreis Alzey-Worms und in Worms. Sie sollen ausgewählte Bereiche untersuchen und zunächst einmal vermessen und kartieren. Für die Karten ermitteln die Teams vor allem, wo artgeschützte Tiere leben, zum Beispiel Mäuse, Frösche, Fische, Vögel, Insekten und Fledermäuse.
Danach folgen Baugrunduntersuchungen für den "Rhein-Main-Link"
Ab Mai könnten dann erste Baugrunduntersuchungen folgen, so ein Sprecher von Amprion. Dafür würden einzelne Grundstückseigentümer noch einmal gesondert benachrichtigt. Für die Vermessungs- und Kartierungsarbeiten habe es im Vorfeld öffentliche Bekanntmachungen in allen betroffenen Gemeinden gegeben.
Auf der Projektseite für den "Rhein-Main-Link" stehe für jede Gemeinde einzeln aufgelistet, welche Flurstücke die Teams unter die Lupe nehmen könnten. "Natürlich werden nicht auf allen aufgelisteten Flurstücken auch wirklich Untersuchungen durchgeführt", erklärt der Sprecher. "Aber wir setzen formal alle Beteiligten darüber in Kenntnis, dass es dazu kommen könnte." Die Bereiche für diese Vorarbeiten seien von der Bundesnetzagentur vorgegeben und auch notwendig für die Trassenplanung und fürs Erstellen der Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren.
Genauer Streckenverlauf für "Rhein-Main-Link" wird noch festgelegt
Schon im kommenden März wolle Amprion einen genaueren Streckenentwurf für den "Rhein-Main-Link" vorstellen. Dann würden sich auch die Bereiche für die Voruntersuchungen etwas einengen. Womöglich stehe dann auch schon fest, ob die Stromtrasse linksrheinisch durch Rheinhessen verlaufen werde. Ein tatsächlicher Baubeginn wäre aber wohl erst 2028.