Wie die Polizei auf SWR-Anfrage mitteilt, dauern die Ermittlungen noch an. Das zweite Ende des Seils hänge immer noch in der Wand. Da es sehr schwierig sei, dort an das Seil heranzukommen, würden sich die Untersuchungen noch hinziehen.
Im Laufe der nächsten Wochen soll das Seilende aber geborgen werden. Nach Angaben der Polizei braucht der Gutachter, um den Absturz des jungen Mannes zu untersuchen, beide Seilenden.
Sicherungsseil des Kletterers war gerissen
Der 26-jährige Kletterer war mit einem 21 Jahre alten Begleiter Mitte August an der Felswand unterwegs. Laut Polizei waren beide gesichert. An einer Stelle verlor der 26-Jährige offenbar den Halt und fiel ins Seil. Dabei riss das Sicherungsseil und der junge Mann stürzte etwa 40 Meter in die Tiefe.
Kletterer wählten kaum genutzte Route Ursachensuche nach tödlichem Kletterunfall am Rotenfels in Bad Münster am Stein
Ein Kletterer aus Mainz war am Samstag am Rotenfels in Bad Kreuznach ums Leben gekommen, nachdem sein Sicherungsseil gerissen war. Er hatte eine unübliche Route gewählt.
Der Kletterer wurde dabei so schwer verletzt, dass er noch am Unglücksort verstarb. Die Flugrettung musste die Leiche bergen, auch der 21-Jährige wurde von der Wand geholt. Er erlitt einen Schock und musste betreut werden.
Während des Rettungs- und Bergungseinsatzes war die Landstraße 235 unterhalb des Geländes für mehrere Stunden gesperrt.
Rotenfels - höchste Steilwand in Deutschland nördlich der Alpen
Der Rotenfels ist eine 200 Meter hohe und fast 1.200 Meter lange Steilwand, die sich von Norheim bis Bad Münster am Stein-Ebernburg erstreckt. Der Ort ist seit 2014 ein Stadtteil von Bad Kreuznach. Der Felsen besteht aus rötlichem Rhyolith-Gestein. Er ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Insbesondere zum Schutz des Wanderfalken ist deshalb das Klettern dort nur mit Einschränkungen möglich. Der Rotenfels ist kein Sportklettergebiet, sondern hat alpinen Charakter. Er ist daher nur für erfahrene Kletterer geeignet.