Auf dem Weg zur Großmeisterin

14-Jährige aus Mainz tritt bei Jugend-Schach-WM in Brasilien an

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Autor/in
Tjada Huchtkötter

Die 14-jährige Johanna Richter ist eine der besten Schachspielerinnen Deutschlands in ihrer Altersgruppe. Jetzt ist sie bei der Jugend-WM in Brasilien dabei.

Johanna Richter ist am Sonntag in Florianopolis in Brasilien mit der deutschen Mannschaft angekommen. Am Montag hatte die 14-Jährige Zeit, sich an das Klima zu gewöhnen, denn nur einen Tag später, am Dienstag gingen die Wettkämpfe für sie los.

Ihre erste WM-Runde hat Johanna souverän gewonnen. Erfolgreich konnte sie sich gegen ihre Gegnerin aus Estland durchsetzen.

Johanna spielt seit mehr als zehn Jahren Schach

Normalerweise braucht Johanna Richter nur wenige Züge auf dem großen braunen Schachbrett, dann hat sie ihr Gegenüber schachmatt gesetzt. Die 14-Jährige aus Mainz trainiert dafür schon mehr als zehn Jahre.

Johanna Richter ist eine junge Schachspielerin aus Mainz. An ihrem großen Schachbrett aus Holz trainiert sich täglich mehrere Stunden für die Weltmeisterschaft in Brasilien.
Johanna Richter ist das neue Schach-Talent aus Mainz. Sie ist 14 Jahre alt und nimmt momentan an der Weltmeisterschaft in Brasilien teil.

Heute zählt sie zu den besten Schachspielerinnen ihrer Altersklasse in ganz Deutschland. Und auch auf europäischer Ebene spielt sie oben mit. Jetzt will sie aber noch eine Stufe höher, bei der Jugend-Weltmeisterschaft Ende Oktober in Brasilien.

Johanna Richter liebt das komplizierte Denken

Schach ist Hochleistungssport für den Kopf. Was Johanna daher auf jeden Fall können muss: schnell um viele Ecken denken. Und genau das ist es auch, was ihr am Schach besonders viel Spaß macht.

Mir liegt vor allem das komplizierte Denken, also immer schon fünf Züge im Voraus im Kopf rechnen. Das ist meine Stärke.

Um noch besser zu werden, trainiert Johanna mindestens zwei Stunden am Tag. An Wochenenden oder vor Turnieren auch noch viel mehr. Das macht sie allein oder mit ihrem Trainer in ihrem Verein für die Schachfreunde Heidesheim.

Schach-Talent vom Vater früh erkannt

Dass Johanna großes Talent für diesen Sport hat, hat ihr Vater Thorsten Richter schon sehr früh entdeckt. Mit etwa dreieinhalb Jahren saß sie mit Schnuller an ihrem ersten pinkfarbenen Schachbrett.

In der Folge hat sie sich bestimmte Züge selbst beigebracht oder beim älteren Bruder abgeguckt. Das Spiel lernte sie schnell und vor allem mit enormem Willen, erinnert sich ihr Vater.

Sie hatte einen unglaublichen Kampfgeist, den sie mir - ihrem Vater - und ihrem Bruder unbedingt zeigen wollte.

Mittlerweile ist sie so gut, dass in ihrer Familie keiner mehr eine Chance gegen sie hat, weder Vater noch Bruder, der auch lange sehr gut Schach gespielt hat und von dem sie das Interesse hat.

Jetzt ist sie bei der Schach-Jugend-WM in Brasilien dabei

Bei der Schach-WM in Brasilien spielt sie gegen die besten hundert 13- bis 14-Jährigen der Welt. Obwohl sie aufgeregt ist, zeigt sich auch hier wieder ihr Kampfgeist. Ihr Ziel ist ein Platz unter den besten 30.

Auf einem großen weißen Schrank stehen zahlreiche Pokale. Manche in Gold, andere in Silber. Hier sollen in Zukunft noch viele neue Pokale dazukommen.
Auf dem Schrank der 14-jährigen Schachspielerin sammeln sich zahlreiche Pokale. Und hier sollen in Zukunft noch viele weitere dazukommen.

Wenn alles gut läuft und sie viele Partien gewinnt, kommt Johanna Richter bei der Jugend-WM ihrem allergrößten Traum näher: Großmeisterin zu werden - der wichtigste Titel, der im Schach vergeben wird.

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