Nach wie vor gibt es immer noch viele Menschen, die keine Krankenversicherung haben. Dazu zählen beispielsweise viele Obdachlose. Dennoch müssen auch sie gelegentlich zum Arzt, und das ist oft schwierig. In Mainz kümmert sich seit langem der Verein Armut und Gesundheit des Sozialmediziners Gerhard Trabert um sie.
Insgesamt 80.000 Euro für Behandlungsfonds
Nun hat ein Privatmensch dem Verein eine hohe Summe gespendet. Auch die beiden Medinetze aus Koblenz und Mainz werden sich nach Angaben des Vereins finanziell beteiligen: So komme eine Summe von insgesamt 80.000 Euro zusammen.
Spendenfonds auf ein Jahr befristet
Der Spenden-Behandlungsfonds wird am 1. Januar 2023 starten und ist auf ein Jahr befristet. Sollte das Budget vorher aufgebraucht sein, muss das Angebot vorzeitig stoppen, so der Mainzer Verein Armut und Gesundheit. Die Inanspruchnahme des Fonds werde gründlich dokumentiert und ausgewertet, sodass politische Entscheidungsträger in Zukunft eine Grundlage für die weitere Diskussion und Gesetzgebung haben sollen.
Verein sieht Politik in der Pflicht
Der Verein Armut und Gesellschaft betreibt bereits seit langem eine medizinische Ambulanz, wo Menschen ohne Krankenversicherung kostenlos behandelt werden. Allerdings sind dort keine größeren Eingriffe möglich, sagt der Internist Sebastian Schink, der für den Verein arbeitet.
Deshalb fordern er und seine Mitstreiter mehr Engagement aus der Politik. Es müsse eine Finanzierung aus öffentlichen Mitteln geben, um nicht krankenversicherte Menschen zu behandeln.