Nach Informationen der Polizei hatte es per E-Mail einen Hinweis gegeben, dass es in einem Haus am Brand in der Mainzer Innenstadt zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen sei. In der E-Mail sei konkret davon berichtet worden, dass eine Person in Lebensgefahr sei.
Weil die Lage zu Beginn des Einsatzes unklar gewesen sei, habe man das Spezialeinsatzkommando (SEK) angefordert und den Bereich rund um das Haus weiträumig abgesperrt, heißt es in einer Mitteilung. Auch Notarzt und Rettungswagen waren vorsichtshalber gerufen worden.
Polizei gibt nach zwei Stunden Entwarnung
Nach etwa zwei Stunden gab die Polizei dann Entwarnung. Das SEK hatte die Tür der betroffenen Wohnung geöffnet und war dort auf zwei Personen gestoßen, die weder gestritten hatten noch verletzt waren. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gibt es keinen Bezug zwischen den Personen in der Wohnung und der E-Mail, in der die angebliche Notlage beschrieben wurde.
Wurde SEK-Einsatz in Mainz durch Fake-Alarm ausgelöst?
Die Polizei geht deswegen inzwischen davon aus, dass es sich um einen "Swatting"-Fall handeln könnte. Dabei hetzen Menschen anderen absichtlich die Polizei auf den Hals, um ihnen zu schaden. Die Polizei ermittelt jetzt wegen Vortäuschens einer Straftat.
Falls der oder die Täter gefasst werden, droht ihnen eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren. Auch die Einsatzkosten könnten in Rechnung gestellt werden - in der Regel handele ist sich um eine Summe im hohen vierstelligen Bereich, so die Polizei.
Staus und Behinderungen durch SEK-Einsatz
Der Einsatz sorgte im Feierabendverkehr für erhebliche Behinderungen in der Mainzer Innenstadt. Es gab Staus und mehrere Buslinien konnten verschiedene Haltestellen nicht mehr anfahren.