Über acht Jahre liegt der Überfall auf den Penny-Markt in Westhofen zurück. Der Angeklagte und seine Komplizen hatten damals mehr als 18.000 Euro erbeutet. Sie hatten sich offenbar zu einer Bande zusammengeschlossen, um gezielt Einkaufsmärkte zu überfallen.
Das jetzige Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die beiden Komplizen waren zuvor bereits zu jeweils rund sechs Jahren Haft verurteilt worden.
Angeklagter behauptet, nur Mittäter gewesen zu sein
Der Angeklagte hatte in seiner Aussage vor Gericht die Tatbeteiligung gestanden. Über seinen Anwalt ließ er mitteilen, dass er aber nur Mittäter gewesen sei. Er habe damals viel Alkohol getrunken und in Litauen Schulden gehabt.
Die Schulden seien Grund für die Tat gewesen. Als er in seinem Heimatland von dem internationalen Haftbefehl gegen sich erfahren habe, habe er sich selbst gestellt und sei dann nach Deutschland gebracht worden. Die Tat bedauere er sehr und wolle sich auch bei den beiden Mitarbeiterinnen des Supermarktes entschuldigen.
Angestellte mit Pistolen bedroht und gefesselt
Die beiden Angestellten hatten sich im Laden befunden, als der Überfall kurz vor Ladenschluss passierte. Einer der beiden Mittäter des Angeklagten soll zu der Mitarbeiterin an der Kasse gegangen sein. Mit vorgehaltener Waffe soll er die Frau gezwungen haben, die Kasse zu öffnen. Anschließend habe der Mann die Angestellte - immer noch mit der Waffe in der Hand - zum Bürobereich dirigiert.
Auch die zweite Angestellte wurde laut Anklage mit vorgehaltener Pistole in den Bürobereich gebracht. Dort hätten die Täter die beiden Frauen mit Kabelbindern an den Händen gefesselt.
Tresor mit Hammerschlägen geöffnet
Den Ermittlungen zufolge hatte einer der Mittäter dann einen Tresor mit Hammerschlägen so beschädigt, dass er an den Inhalt gelangte. Alle drei Männer waren anschließend mit mehr als 14.000 Euro aus dem Tresor und weiteren gut 4.000 Euro unter anderem aus der Kasse entkommen.