Rund zwei Stunden haben die Fraktionen am Abend diskutiert, bis die Entscheidung gefallen war. Jetzt steht fest: Für rund 22 Millionen Euro bekommt die Verbandsgemeinde Rhein-Selz ein neues Hallenbad.
Es soll ein großes Schwimmbecken mit einem Sprungbrett und einem Sprungturm gebaut werden. Außerdem sind laut der aktuellen Planungen ein Lehrschwimmbecken und ein Bereich extra für Kleinkinder vorgesehen. Insgesamt soll das neue Bad rund 80 Prozent mehr Wasserfläche bieten als das alte.
VG Rhein-Selz trägt Kosten für das neue Hallenbad
Neben den Baukosten muss die Verbandsgemeinde auch die jährlich anfallenden Kosten zahlen, die entstehen, um das Hallenbad zu betreiben. Dazu gehören beispielsweise die Kosten für Personal, für Wasser und Abwasser sowie für die Bewirtschaftung der Gebäude und Anlagen.
Mit der Zustimmung zum neuen Hallenbad hat der VG-Rat auch beschlossen, dass die Verbandsgemeinde beim Neubau mit der Energiedienstleistungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe (EDG) zusammenarbeitet.
Hallenbad soll ein "Leuchtturmprojekt" werden
Die EDG soll dabei bestimmte Teile zur Energieversorgung des Bades bauen und diese später auch betreiben. Dafür zahlt die Verbandsgemeinde in den ersten 20 Jahren etwa 400.000 Euro jährlich an die EDG. In den Jahren danach verringert sich die Summe laut Beschlussvorlage auf etwa 200.000 Euro.
VG-Bürgermeister Groth erklärte am Abend, dass die Zusammenarbeit mit der EDG eine Art Leuchtturm-Projekt darstelle. Die Technologien, die zur Energiegewinnung genutzt würden, wären an sich zwar nicht neu, würden bei diesem Projekt aber in neuartiger Weise miteinander kombiniert. Die Idee dahinter: So könne das Hallenbad die im Sommer "zu viel" produzierte Energie in den Wintermonaten nutzen. Das würde Kosten sparen.
Neues Hallenbad soll mehr Einnahmen bringen
Die Verbandsgemeinde Rhein-Selz rechnet damit, dass sie mit dem neuen Hallenbad mehr Geld verdienen kann. So geht die VG davon aus, dass in Zukunft mehr Besucherinnen und Besucher kommen werden, da das neue Hallenbad über zwei abgetrennte Bereiche verfügt.
Das Bad könne so gleichzeitig von Vereinen, Schulen und Freizeitschwimmern genutzt werden. Außerdem sollen auch wieder Schwimmkurse für Kinder angeboten werden, wodurch weitere Einnahmen in die VG-Kasse kommen sollen.
VG-Bürgermeister Groth rechtfertigt langjährige Diskussionen
Während der Sitzung hat VG-Bürgermeister Groth noch einmal betont, dass der Diskurs der vergangenen Jahre wichtig gewesen sei. Verschiedene Einflüsse wie beispielsweise die Energiekrise oder die Engpässe bei Lieferketten hätten dazu geführt, dass es viel Diskussionsbedarf gab.
Das alte Oppenheimer Hallenbad musste wegen schlechter Bausubstanz 2020 komplett geschlossen werden. Damals wurde unter anderem festgestellt, dass das Dach hätte erneuert werden müssen. Ein Gutachten kam letztendlich zu dem Schluß, dass aus wirtschaftlichen Gründen nur ein Neubau in Frage komme. Und der ist jetzt beschlossen worden.