Izzie ist ein Mini Australian Shepherd. Ihre Nase ist von Natur aus ausgesprochen gut. Deshalb arbeitet sie als sogenannter Mantrailer. Zusammen mit ihren Besitzern Alexander und Sabrina Berg übt sie, dem Geruch einer bestimmten Person zu folgen.
Vor dem Gemeinschaftshaus in Warmsroth (Kreis Bad Kreuznach) liegt ein Männerschuh. Er gehört dem Mann, den Izzie nun finden soll. Izzie riecht an dem Schuh und läuft los. Sie ist an der Leine und führt Alexander Berg durch die Dorfstraßen.
Izzie schnüffelt in Hofeinfahrten, prüft und schließt aus. "Es ist immer wieder erstaunlich, was die Hundenase leisten kann," sagt Alexander Berg. Er weiß, dass er seiner Hündin nur folgen muss. Sie hat die bessere Nase, sucht ihren Weg und findet den Gesuchten einige hundert Meter entfernt an der Bushaltestelle.
Rettungshunde mit unterschiedlichen Stärken
Mantrailer, wie Izzie, würden in Rheinhessen dringend gebraucht. Die anderen Rettungshundestaffeln in der Region hätten derzeit keine, sagt Kathrin Pagel, die den Verein "Suchhunde Rheinhessen" mitbegründet hat. "Wir haben beides", ergänzt sie, "Mantrailer und Flächenhunde."
Der Border Collie Willi ist einer dieser Flächenhunde. Seine Stärke ist es, ein großes Gebiet nach Menschen abzusuchen. Ein einzelner Hund kann innerhalb einer halben Stunde eine Fläche von fünf Hektar absuchen, erklärt Kathrin Pagel. Wenn er in diesem Bereich einen Menschen riecht, rennt er hin und bellt ihn an.
Flächenhunde werden eingesetzt, um Wälder, Weinberge und große Wiesenflächen systematisch nach lebenden Personen abzusuchen. Und den Hunden sei der Spaß dabei anzumerken, sagt die Vorsitzende des Vereins Teresa Gröger: "Dann haben die so ein Lächeln im Gesicht und sind stolz wie Oskar, dass sie jemanden gefunden haben."
Ab Herbst soll es für die Suchhunde aus Rheinhessen in den Rettungseinsatz gehen
Der Verein "Suchhunde Rheinhessen" hat sich erst vor gut einem Jahr gegründet. Inzwischen hat er 21 Mitglieder, einige von ihnen waren zuvor schon bei anderen Rettungshundestaffeln. Alexander Berg dagegen freut sich auf den ersten Einsatz: "Das motiviert fürs Training. Wenn es wirklich ernst wird, will man auch so weit sein, dass man die Rettungsdienste gut unterstützen kann und die Person findet."
Im Herbst könnte es losgehen, bis dahin sollen die Prüfungen abgeschlossen und der Verein einsatzbereit sein. Alarmiert wird er dann über die Rettungsleitstelle. Privatpersonen können die Suchhunde nicht anfordern.