Mit neuen Sirenen will die Stadt Mainz die Bevölkerung effektiver vor Katastrophen warnen, die erste Sirene wurde in Mainz-Ebersheim vorgestellt.

Schutz der Bevölkerung

Warnung vor Katastrophen: Neue Sirene in Mainz

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Autor/in
Stefan Schmelzer
Stefan Schmelzer ist Reporter im SWR Studio Mainz

Dass die Warnung der Bevölkerung bei Katastrophen oder größeren Schadenslagen wichtig ist, hat nicht zuletzt die Flutkatastrophe im Ahrtal gezeigt. Die Stadt Mainz baut jetzt ihr Netz an Sirenen aus, um effektiver zu warnen.

Am Montag wurde nach mehrjähriger Planung die erste neu errichtete Sirene in Mainz-Ebersheim auf dem Dach der Grundschule Feldgartenstraße eingeweiht und in Betrieb genommen. Die Sirene ist nach Angaben der Stadtverwaltung in einem Radius von 30 Metern 115 Dezibel laut. Das ist in etwa vergleichbar mit einer Kettensäge oder einem Presslufthammer. Weitere Sirenen sollen in den kommenden Wochen folgen.

"Die neuen Sirenen werden dazu beitragen, die Sicherheit in Mainz zu erhöhen."

Der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase sagte bei der Einweihung: "Die neuen Sirenen werden dazu beitragen, die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger von Mainz zu erhöhen und im Notfall schnelle Warnungen zu ermöglichen. Sie sind Teil des modularen Warnkonzeptes der Stadt, das darauf abzielt, schnell und effektiv in Notfällen und Katastrophen zu warnen."

36 neue Sirenen geplant

Bereits seit 2019 laufen die Planungen, das gesamte Stadtgebiet mit Sirenen warnen zu können. Die bis dahin 54 alten analogen Sirenen waren nur noch in der Umgebung von Störfallbetrieben, Hauptzufahrtsstraßen sowie der Rheinachse in Betrieb. Insgesamt sollen bis Jahresende 36 neue elektronischen Sirene im Stadtgebiet installiert werden, sodass die Warnsignale noch im aktuellen Jahr überall gehört werden können.

Die neuen Sirenen sind nach Stadtangaben besonders leistungsstark und zuverlässig, auch bei einem längeren Stromausfall. Sowohl Störungen als auch die Rückmeldung, ob eine Sirene ausgelöst hat, würden direkt in der Leitstelle der Feuerwehr Mainz erfasst.

Sprachdurchsagen möglich

Zusätzlich seien vorgefertigte Sprachdurchsagen möglich, wie beispielsweise "Gefahr durch Schadstoffe" oder "Gefahr durch Hochwasser", wobei die Hörweite in diesem Fall im Vergleich zu den Warntönen geringer sei.

Im Rahmen regelmäßiger Sirenenproben in den kommenden Jahren wird aufgrund von Rückmeldungen der Bevölkerung überprüft, ob die Sirenensignale überall wahrgenommen werden können. Gegebenenfalls werden nach Auswertung der Rückmeldungen noch einzelne Sirenen hinzukommen.

14.000 Euro kostet eine Sirene

Die Kosten für eine neue Sirene belaufen sich laut Stadt auf etwa 14.000 Euro. Die Gesamtkosten für den Ausbau und die Modernisierung betragen rund 820.000 Euro. Ein Förderprogramm von Bund und Land Rheinland-Pfalz unterstützt die Baumaßnahmen mit rund 217.000 Euro.

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