Hundertprozentig lasse es sich nicht sagen, es sei aber wahrscheinlich, dass die kühleren Temperaturen und das nasse Wetter eine Rolle spielten, so Christine Lubenow vom NABU-Zentrum Rheinauen. Vermutlich sei es für die Storchenbabys oben einfach zu kalt, sodass sie erfrieren könnten. Außerdem bestehe die Gefahr, dass die Küken ertrinken, wenn das Nest nicht wasserdurchlässig ist, sagt Lubenow.
Storchennester für NABU-Mitarbeiter nicht einsehbar
Weil die Storchennester so weit oben liegen, ist es für die Storchenbetreuer und -betreuerinnen laut Lubenow aber unmöglich herauszufinden, ob die Störche dieses Jahr überhaupt Eier gelegt haben. Bei ihren Rundgängen durch die Rheinauen habe sie zumindest keine Störche auf den Nestern gesehen, das sei ein Zeichen dafür, dass die Nester leer seien. Denn normalerweise würde einer der erwachsenen Störche immer bei den Babies auf dem Nest bleiben, während der andere Fressen besorge.
Überhaupt keine Storchenbabys in den Rheinauen ist ungewöhnlich
Seit 2020 beobachtet Christine Lubenow die Störche. Zwar habe es im letzten Jahr auch nicht in jedem Nest Küken gegeben, aber dass es überhaupt keine Baby-Störche gibt, habe sie noch nicht erlebt, sagt die NABU-Mitarbeiterin.
Ein paar Kilometer weiter seien aber drei Nester besetzt und es gebe auch Küken. Das habe ihr ein Kollege berichtet, so Lubenow. Warum die Störche dort gebrütet haben, und nicht in den Rheinauen ist unklar.
Storchenbabys im Wormser Tierpark
Im Wormser Tierpark haben dieses Jahr zwei Storchenpaare gebrütet. Laut einer Mitarbeiterin hatte eines der Paare fünf Eier gelegt, daraus seien auch fünf Küken geschlüpft. Aber nur zwei der Storchenbabys hätten überlebt, wahrscheinlich wegen des nass-kalten Wetters.
Das andere Storchenpaar hat laut der Mitarbeiterin zwei oder drei Küken bekommen, die würden auch gesund aussehen. Ob ursprünglich mehr Eier im Nest gewesen seien, könne sie nicht sagen.