"Gud'n Aamd!" Am 2. April 1963 tönte zum ersten Mal diese schrille Begrüßung aus den Röhrenfernsehern der Republik, als die Mainzelmännchen ihren ersten Auftritt im ZDF hatten. Die eigentliche Aufgabe der sechs Zeichenfiguren ist es, in kurzen Clips den Werbeblock vom übrigen Programm zu trennen.
Doch längst sind die Mainzelmännchen auch außerhalb des Fernsehens Kult geworden: Es gibt unzählige Fanartikel wie Bettwäsche, Tassen, oder Ganzkörperkostüme. Und in Mainz leuchten sie sogar von einigen Fußgängerampeln.
Ausstellung läuft bis zum 9. Juni
Die kostenlose Ausstellung in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek in Mainz erzählt die Geschichte der Mainzelmännchen - sowohl vor als auch hinter der Kamera. Anton, Berti, Conni, Det, Edi und Fritzchen waren schon in über 60.000 kurzen Filmchen zu sehen. Viele davon werden in der Ausstellung gezeigt, ebenso der Entstehungsprozess dahinter.
Außerdem findet man Fanartikel sowie Ehrungen, Preise oder Auszeichnungen. 2013 wurden die Mainzelmännchen zum Beispiel zu "Ehrenbürgern der Stadt Mainz" ernannt.
Mainzelmännchen entstehen in Wiesbaden
Erfunden hat die Mainzelmännchen eine Wiesbadener Produktionsfirma, die bis heute die Clips produziert. Die Zeichentrickfiguren werden alle von Oliver Schmidt synchronisiert. Der gebürtige Wiesbadener leiht den Mainzelmännchen die krächzende Stimme, die noch einmal technisch nachbearbeitet wird. "Wenn so eine Staffel zu Ende vertont wurde, merkt man das schon", sagt Schmidt auf die Frage, ob der Job gut für seine Stimme ist.
Der Name Mainzelmännchen ist übrigens der Legende nach so entstanden: Die Mitarbeiter des ZDF sollen in der Gründungsphase des Senders so viel gearbeitet haben, dass sie "Heinzelmännchen" genannt wurden. Der Schöpfer der Mainzelmännchen, der verstorbene Wolfgang Gerlach, ließ sich davon inspirieren und kam so auf den Namen "Mainzelmännchen".