Zu dünn und klein für den Winter

Jede Menge Igel landen im Tierheim Mainz

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Autor/in
Sarina Fischer
Sarina Fischer ist Reporterin im SWR Studio Mainz
Ilona Hartmann
SWR-Autorin Ilona Hartmann

Tierheime und Wildtierstationen in der Region Rheinhessen-Nahe bekommen zurzeit viele Igel gebracht. Allein im Tierheim Mainz gibt es gerade fast 60 Tiere. Und einige davon sind noch richtig klein.

Im Mainzer Tierheim geht es zurzeit ziemlich stachelig zu. Bis zu zehn Igel pro Woche werden dort abgegeben. Doch warum so viele und warum gerade jetzt? Grund ist die Jahreszeit.

Nahrung für Igel wird im Herbst knapp

Denn im Herbst wird die Nahrung langsam knapp. Eigentlich sind Igel zwar nachtaktive Tiere. Aber um noch ein paar Schnecken, Käfer oder Regenwürmer zu erwischen, sind sie jetzt auch tagsüber unterwegs. So fallen sie den Menschen mehr auf - auch die kranken und geschwächten Tiere - und die landen dann in den Tierstationen.

Außerdem müssen gerade auch viele Jung-Igel aufgepäppelt werden, sagt eine Mitarbeiterin vom Tierheim Mainz. Denn in letzter Zeit war es noch sehr warm, sodass die Igelmamas nochmal Babys bekommen haben. Und die sind jetzt kurz vorm Winter noch sehr klein, manche auch zu klein.

500 Gramm sollte ein Igel vorm Winterschlaf wiegen

Laut Tierheim gibt es eine Faustregel: Wenn ein Igel Anfang November noch unter 500 Gramm wiegt, dann wird er den Winter wahrscheinlich nicht überleben. Das Gewicht kann also einen Anhaltspunkt bieten, ob die Tiere wirklich hilfsbedürftig sind.

Wildtierstationen nehmen Igel auf

Übrigens: Nicht alle Tierheime nehmen Igel, weil die streng genommen nicht zuständig sind für Wildtiere. So handhabt es zum Beispiel das Tierheim Bad Kreuznach – wenn dort Igel abgegeben werden, vermitteln sie sie weiter an Wildtierstationen und Igelhilfen.

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