Allein im Mai sind mehrere Amateurfußballspiele in Wiesbaden abgebrochen worden, weil auf und neben dem Platz Schiedsrichter oder gegnerische Trainer bedroht wurden. Außerdem gab es einen Spielabbruch wegen rassistischer Beleidigungen, wegen denen eine Mannschaft während des Spiels geschlossen den Fußballplatz verließ.
Streitereien auch neben dem Fußballplatz
Aber auch am Spielfeldrand kommt es nach Angaben einer Stadtsprecherin immer wieder zu Gerangel und Tumulten. Mal sind Fans daran beteiligt, mal sind es die Eltern von Kindern, die gerade auf dem Spielfeld stehen.
Gewalt beim Fußball hat nach Pandemie zugenommen
Die Stadtspitze hat nach eigener Aussage den Eindruck gewonnen, dass die Gewalttätigkeiten auf und neben dem Fußballplatz nach der Corona-Pandemie zugenommen haben.
In den letzten Tagen hatten besonders die Fälle des bei einem Fußballturnier in Frankfurt getöteten Jungen und die Ausschreitungen während des Relegationsspiels in der Wiesbadener Brita-Arena Schlagzeilen gemacht. "Es sind aber vor allem auch die alltäglichen Vorkommnisse auf und am Rand des Fußballplatzes, die uns erschrecken", sagt Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD).
Fußballplatz kann gesperrt werden
Die neue Task Force besteht unter anderem aus Jugend- und Fußballwarten, der Stadträtin für Sportangelegenheiten, Vertretern des Schiedsrichterausschusses und dem Sportamtsleiter.
Die Mitglieder werden laut Stadt in einem ersten Schritt mögliche Szenarien besprechen und die Wiesbadener Vereine informieren. Auch mit der hessischen Landespolizei soll Kontakt aufgenommen werden. Grundsätzlich soll die Task Force bei Fehlverhalten auf und am Rande des Fußballplatzes in erster Linie vermitteln. Falls alle Sanktionen und Klärungsversuche nicht helfen, kann einem Verein in letzter Konsequenz verboten werden, den Fußballplatz zu nutzen.