Mieter dürfen wieder zurück

Keine Einsturzgefahr mehr in der Mainzer Neustadt

Stand
Autor/in
Golo Schlenk
Stefan Schmelzer
Stefan Schmelzer ist Reporter im SWR Studio Mainz

Erleichterung in der Wallaustraße. Das akut einsturzgefährdete Haus wurde inzwischen gesichert. Das teilte die Stadt Mainz am Freitag mit.

Die Stadt hatte das sechsgeschossige Haus am Dienstag räumen lassen. 35 Bewohnerinnen und Bewohner mussten das Gebäude in der Mainzer Neustadt verlassen. Eine Fachfirma hat seitdem die einsturzgefährdete Kellerdecke abgestützt. Nach Angaben der Stadt hat die Bauaufsicht die Arbeiten abgenommen. Das Haus wurde freigegeben. Das bedeutet, dass die Mieterinnen und Mieter wieder zurück in ihre Wohnungen dürfen. Auch der Pizza-Lieferdienst im Erdgeschoss darf öffnen.

Hausverwaltung hatte den Schaden bemerkt

Mitte der Woche hing an der Eingangstür eine mehrseitige Allgemeinverfügung der Stadt. Darin stand unter anderem, dass ein Statiker bei einem Ortstermin festgestellt habe, dass die Standsicherheit einer Kellerdecke nicht mehr gegeben sei. Die Stahlträger seien massiv beschädigt. Die Hausverwaltung hatte den Statiker nach Angaben der Stadt beauftragt, weil die Kellerdecke durchgedrückt schien.

Weiter hieß es, dass die Kellerdecke bei der leichtesten Erschütterung einstürzen könnte. Deshalb dürfe sich dort vorübergehend niemand mehr aufhalten. Die Allgemeinverfügung wurde mit offiziellen Siegeln der Stadt versehen. Entfernen durfte man das Anschreiben nicht.

Wer dieses Siegel beschädigt, ablöst oder unkenntlich macht (...), macht sich strafbar

Unten in dem Mehrfamilienhaus befindet sich ein Pizza-Lieferdienst. Auch dort durfte sich niemand mehr aufhalten. Auf dem Anrufbeantworter hieß es, der Betrieb sei "3-4 Tage wegen Renovierung geschlossen". Nachdem alle das Haus verlassen hatten, kamen die Handwerker.

In der Wallaustraße in der Mainzer Neustadt wurde ein Mehrfamilienhaus evakuiert, weil ein Statiker festgetsellt hat, dass das Gebäude einsturzgefährdet ist.
Das einsturzgefährdete Haus befindet sich in der Wallaustraße.

Mieterinnen und Mieter mussten sich andere Unterkunft suchen

Man habe ihnen keine Ausweichquartiere angeboten, schrieb eine Mieterin dem SWR. Die Wohnungen seien ohne große Vorankündigung geräumt worden.

Ich war am Schlafen und auf einmal stand das Vollzugsamt vor der Tür und sagte: Sie müssen sofort raus, Sie riskieren hier ihr Leben.

Ob der zunächst provisorisch abgestützte Keller umfassend saniert wird, müssen die Besitzer des Hauses entscheiden. Er stammt aus der Vorkriegszeit, das Haus wurde in den 1950er Jahren gebaut.

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