Nach Angaben eines Polizeisprechers war das Sportboot zuvor in Worms in einer Werft. Als das etwa 15 Meter lange Boot dann aber am Mittwochmittag im Mainzer Zollhafen anlegte, lief Dieselkraftstoff ins Hafenbecken. Dabei bildete sich ein größerer, schillernder und stark riechender Film auf der Wasseroberfläche.
Der Hafenmeister des Mainzer Zollhafens, Detlev Höhne, schätzt das bis zu einem Liter Diesel ausgelaufen ist. Das Sportboot habe zum ersten Mal in der Marina im Zollhafen angelegt. Sein Besitzer habe erst vor kurzem einen Mietvertrag dort abgeschlossen.
Mit Roboter und Ölschlängel Kraftstoff bekämpft
"Als es uns aufgefallen ist, haben wir sofort unseren Roboter eingesetzt, der dann Bindemittel in einem Sack hinter sich hergezogen hat und so den Kraftstoff zum Teil aufnehmen konnte", sagt Höhne weiter. Der Roboter wird liebevoll "Jean-Pierre" genannt und ist seit März 2022 im Einsatz.
Die Mainzer Feuerwehr hatte auch sogenannte Ölschlängel eingesetzt. Mit ihrer Hilfe konnte verhindert werden, dass sich der Kraftstoff weiter ausbreitet. Im Hafenbereich ist laut Höhne mittlerweile kein Dieselfilm mehr. "Wegen des Windes ist aber etwas in das Nordbecken gezogen. Deshalb haben wir den Bereich vorsorglich abgesperrt." Das Becken wird von der Marina nicht genutzt, dort liegen keine Boote.
Boot hatte wohl auch auf dem Rhein Diesel verloren
Die Polizei geht allerdings davon aus, dass das Sportboot bereits auf seiner Fahrt von Worms nach Mainz Kraftstoff im Rhein verloren hatte. Das bestätigte ein Sprecher der Mainzer Wasserschutzpolizei dem SWR.
Auf der hessischen Seite hatten sich nach Angaben der Wiesbadener Wasserschutzpolizei über einige Kilometer vereinzelte, schillernde Schlieren gebildet.
Motor des Sportbootes war kaputt
Nach Angaben der Polizei hat vermutlich ein technischer Defekt am Steuerbord-Motor die Verunreinigung verursacht. Eine Begehung am Donnerstagvormittag habe ergeben, dass dadurch der Diesel wahrscheinlich unverbrannt durch den Auspuff ins Wasser gelaufen ist.
Die Ermittlungen wegen Gewässerverunreinigung gegen den Bootsbesitzer aus Wiesbaden werden deshalb jetzt wahrscheinlich eingestellt. "Für einen technischen Defekt kann er ja nichts", so Polizeisprecher Michael Herold.