Schulbus-Chaos: Kaum Platz für alle Kinder in den Schulbussen der KRN.

Eltern wollen Regress fordern

Start der KRN sorgt für Schulbus-Chaos in Oppenheim

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Autor/in
Sibylle Jakobi
Markus Volland

Seit Mitte Oktober ist der ÖPNV in den Kreisen Mainz-Bingen und Bad Kreuznach neu geregelt. Das schließt auch den Schulbusverkehr mit ein. Es gibt massive Beschwerden.

"Immer wieder fallen Busse aus, außerdem gibt es weniger Busverbindungen als vor der Umstellung des ÖPNV auf die neue Busgesellschaft KRN", erzählt der Schulleiter des Oppenheimer Gymnasiums St. Katharinen, Hendrik Förster, dem SWR. "Inzwischen gibt es eine regelrechte Beschwerdewelle der Eltern". Förster vermutet Versäumnisse der Kreisverwaltung Mainz-Bingen in Ingelheim. Offenbar habe man dort zu wenig Busverbindungen im neuen Fahrplan bestellt.

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Nicht genügend Platz in den KRN-Bussen

Außerdem würden keine Gelenkbusse mehr eingesetzt, so dass die kleineren Schulbusse so voll sind, dass Schülerinnen und Schüler an den Haltestellen immer wieder stehen gelassen werden, so Förster. Auch das liege in der Verantwortung des Kreises, der die Kapazitäten bestellt. "Es macht den Eindruck, dass der Kreis seiner gesetzlichen Verpflichtung den Schülerverkehr sicherzustellen, nicht ausreichend nachgekommen ist", sagt Förster.

Eltern fordern Regress

Nun denken Elternvertreter laut über Regressforderungen nach, die sie an den Kreis Mainz-Bingen stellen möchten. Dabei geht es um Taxi- und Fahrtkosten, weil einige Kinder und Jugendliche die Schule nicht anders erreichen können. Das sei Thema einer aktuellen Sitzung in der Schule gewesen.

Beschwerden auch im Kreis Bad Kreuznach

Die neue Busgesellschaft KRN fährt auch in der Stadt und im Kreis Bad Kreuznach. Von dort sind nach den Herbstferien ebenfalls Beschwerden eingegangen. Insgesamt seien es täglich etwa 600 gewesen, heißt es von Seiten der KRN. Geschäftsführer Uwe Hiltmann bittet um Geduld: "Es braucht Zeit und Routine im Echtbetrieb, denn auch wenn das Fahrpersonal in aller Regel erfahren und gut vorbereitet ist, müssen die neuen Fahrpläne, neue Haltestellen und neue Routen bei den Kolleginnen und Kollegen erst in Fleisch und Blut übergehen, ehe die Linien problemlos ablaufen können“.

Busfahrer kamen nicht zur Arbeit

Der KRN fehlen noch immer Busse und Personal. Fast 60 Busfahrerinnen und Busfahrer haben laut KRN ihren Arbeitsplatz nicht angetreten, obwohl sie einen Vertrag unterschrieben hatten. Es sei inzwischen weiteres Personal eingestellt worden. Das müsse aber erst noch eingearbeitet werden. KRN-Geschäftsführer Hiltmann räumt darüber hinaus organisatorische Probleme ein. In der ersten Schulwoche nach den Ferien seien täglich 30 bis 50 ausgefallene Routen gemeldet worden. Auch wegen Verspätungen, fehlerhafter Ablösungen und kurzfristiger Krankmeldungen hätten Fahrten nicht stattfinden können.

Ab Dezember soll es besser werden

Für den Kreis Bad Kreuznach ist am 23.November ein Workshop zusammen mit dem Verkehrsverbund Rhein-Nahe (RNN) geplant. Der RNN erstellt die Fahrpläne für die Buslinien in den beiden Landkreisen. Bei dem Treffen sollen auch Lücken im Fahrplan behoben werden. Mit einem verbesserten Fahrplan sei dann ab Mitte Dezember zu rechnen. Auch die Kreisverwaltung Mainz-Bingen will reagieren. Dort sollen zum Jahresbeginn Änderungen und damit Verbesserungen greifen, heißt es von Seiten der Verwaltung.

Bad Kreuznach

KRN hat zu wenig Busse Busausfälle im Kreis Bad Kreuznach und Mainz-Bingen

In Rheinhessen und an der Nahe müssen sich die Bürgerinnen und Bürger mit dem Ende der Herbstferien auf einen reduzierten Busfahrplan einstellen. Der Grund: Die neue kommunale Verkehrsgesellschaft (KRN) hat zu wenig Busse.

Am Nachmittag SWR4 Rheinland-Pfalz

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