Die amtliche Gefahrenwarnung an die Bevölkerung wurde gegen 2 Uhr am Dienstagmorgen aufgehoben. Der Betrieb im Werk wurde nach Angaben des Unternehmens im Laufe des Morgens wieder aufgenommen.
Große Rauch- und Hitzeentwicklung
Nach Angaben von Essity hatte sich am Montagabend in einem Container infolge einer chemischen Reaktion ein Stoff zersetzt, der normalerweise zur Aufbereitung von Altpapier genutzt werde. Die Zersetzung führte zu einer massiven Rauch- und Hitzeentwicklung, außerdem wurde Schwefeldioxid frei.
13 Feuerwehrleute verletzt, keine Lebensgefahr
13 Feuerwehrleute seien bei dem Einsatz in der Werkhalle verletzt worden. Sie hätten über teils schwere Reizungen der Atemwege geklagt. Zwölf Personen wurden in umliegenden Kliniken untersucht. Sie wurden mittlerweile wieder entlassen, so ein Sprecher der Feuerwehr Wiesbaden.
90 Einsatzkräfte waren vor Ort
Insgesamt waren rund 90 Einsatzkräfte aus der Region angerückt. Dazu gehörten Feuerwehr, Rettungskräfte und die Polizei. Die betroffene Halle und angrenzende Gebäude wurden umgehend geräumt, unter den Beschäftigten gab es keine Verletzten. Die Werkfeuerwehr des Chemiekonzerns BASF in Ludwigshafen schickte einen Experten, technisches Spezialgerät und Personal, um die Wiesbadener Feuerwehr zu unterstützen.
Weitere Container in der betroffenen Werkshalle wurden gekühlt. Weitere gefährliche chemische Reaktionen konnten somit verhindert werden. Wie genau es zu dem Vorfall in der Werkshalle kam, ist noch unklar. Zusammen mit Feuerwehr, Experten und Behörden will Essity nun die Ursache herausfinden. Auch ist noch nicht bekannt, wie hoch der entstandene Sachschaden ist.
Messfahrzeuge stellen keine Gesundheitsgefahr fest
Messfahrzeuge hatten in der Umgebung die Luft überprüft, hatten aber keine gefährlichen Stoffe in der Umgebung festgestellt.
Feuerwehr: Fenster und Türen schließen, Gebiet weiträumig umfahren
Die Brandmeldeanlage der Fabrik hatte gegen 20 Uhr am Montagabend den Alarm ausgelöst. Es erging eine amtliche Gefahrenwarnung, die Feuerwehr rief dazu auf, das betroffene Gebiet weiträumig zu umfahren. Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abschalten. Sie sollten unverzüglich geschlossene Räume aufsuchen und bei Bedarf die Nachbarn über die Warnung informieren.
Durch das Austreten von Schwefeldioxid kam es auch in der angrenzenden Nachbarschaft zu einer Geruchsbelästigung.