Krank nach der Corona-Impfung

Post-Vac-Syndrom: Auch junge Frau aus Pfalz schwer erkrankt

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Autor/in
Janosch Beyer
Porträt von SWR Reporter Janosch Beyer

Jana Ohlinger hat das Post-Vac-Syndrom. Nach der Impfung gegen das Corona-Virus hat die 25-Jährige massive gesundheitliche Probleme. Jezt kämpft sie sich in ein normales Leben zurück.

"Ich hatte das ganze normale Leben einer 25-jährigen Frau, hatte einen tollen Beruf, bin gerne arbeiten gegangen, bin gerne mit Freunden und Familie unterwegs gewesen", erzählt Jana Ohlinger aus Gerolsheim (Kreis Bad Dürkheim). Bevor die Probleme angefangen haben, sei sie regelmäßig im Fitnesstudio gewesen, hat in der Garde getanzt. "Und jetzt ist nichts mehr davon da!"

Mit 25 Jahren auf Rollstuhl und Rollator angewiesen

"Seit der Impfung gegen das Corona-Virus steht mein Leben still", sagt Jana. Wenige Wochen nach der zweiten Impfung entwickelte sich Symptome: Unter anderem Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen, Muskelentzündungen, Probleme bei der Konzentration. Dazu kommt die ständige Erschöpfung, Zusammenbrüche bei zu hoher Belastung, so erzählt es die 25-Jährige. Sie ist inzwischen auf Rollator und Rollstuhl angewiesen. Damals stand es für sie außer Frage, sich impfen zu lassen. Schließlich hat sie Vorerkrankungen, durch die sie zur Risikogruppe für Corona gehört.

Die Wahrscheinlichkeit für Impfschäden nach einer Corona-Impfung ist laut dem Paul-Ehrlich-Institut gering. Demnach gibt es 0,29 Verdachtsfälle von schwerwiegenden Nebenwirkungen pro 1000 Impfungen. Eine genaue Zahl lässt sich bisher nur schwer abschätzen, so berichtet es die Tagesschau. Zum Vergleich: Long-Covid haben laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation zehn bis 20 Prozent der Corona-Genesenen.

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Der lange Weg zur Diagnose

Doch Jana ist einer dieser wenigen Fälle. Ein Berliner Institut hat bei ihr agonistische Rezeptorautoantikörper (AAK) im Blut festgestellt. Diese greifen den kompletten Körper von Innen an, sorgen überall für Entzündungen. Und stören dabei wichtige Systeme, ohne, dass ein Zusammenhang erkennbar ist. Erst in diesem März hat Jana einen Arzt gefunden, der ihr den Impfschaden attestiert. Das nach einer langen Odysee bei verschiedensten Ärzten. Ein Tumor wurde vermutet, Multiple Skerose, eine Herzerkrankung oder eine psychische Erkrankung. "Zu Beginn habe ich mit Todesangst gekämpft, ich habe neu lernen müssen mit meinem Körper umzugehen", erzählt Jana.

Post-Vac, Jana Ohlinger
Jana und Jonas Ohlinger beim Sichten von ärztlichen Unterlagen.

Spendenaufruf für eine Blutwäsche

Jana fühlt sich im Stich gelassen. Von ihrer Familie erfährt sie viel Unterstützung. die haben ihre Arbeits- und Studienpläne so aufeinander abgestimmt, dass immer jemand da sein kann. Jana sagt: "Mein Leben dreht sich eigentlich nur darum, wieder gesund werden zu dürfen. Mein größter Wunsch ist es, ein normales Leben führen zu können." Einen Teil dazu trägt ihr Bruder Jonas bei. Er hat eine Spendenkampagne ins Leben gerufen, um Geld für eine Blutwäsche zu sammeln. Die Krankenkasse zahlt diese Therapie nicht. Mehr als 12.000 Euro spendeten die Menschen bisher. Jana sieht die Therapie als große Chance, hofft, dass dadurch Symptome schwächer werden oder ganz verschwinden.

"Es tut weh, wenn man als Impfgegner hingestellt wird"

Sie fordert von der Politik endlich zu handeln. Menschen mit Impfschaden ernst zu nehmen: "Eigentlich möchte ich nur Hilfe für Betroffene, Unterstützung, egal ob finanziell oder medizinisch und vor allem die Anerkennung, dass diese Menschen schwer krank sind." Es geht ihr nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, das den Menschen geholfen wird. Nach wie vor ist sie eine große Befürworterin von Impfungen: "Es tut weh, wenn man als Impfgegner hingestellt wird, das aber gar nicht ist. Mein Impfheft ist komplett gepflegt, da ist alles drin, was drin sein muss."

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