Ganz hinten im Luchsgehege liegt er: Paulchen, der "Neue" im Wildpark, mit seinen feinen Pinselohren und schön gemusterten Pfoten vor der Brust. Neugierig beobachtet er den unerwarteten Besuch von Journalisten in seinem Gehege. "Näher können wir jetzt nicht ran, sonst geht er in Deckung, könnte sich aber auch bedrängt fühlen und angreifen", sagt Monika Hußmann vom Wildpark Rheingönheim.
Der neue Luchs stammt aus Norddeutschland
Monika Hußmann hat das junge Luchsmännchen kürzlich aus einem Wildpark in Hamburg abgeholt und freut sich über den Neuzuwachs. Paulchen ist ein Eurasischer Luchs, sagt sie, erst etwa ein halbes Jahr alt und soll, wenn er dann geschlechtsreif ist, in etwa zwei Jahren mit Luchs-Weibchen Lucy für Nachwuchs sorgen im Gehege.
Luchse sind Einzelgänger
Lucy und ihre Luchsmutter leben im abgetrennten, anderen Teil des Luchsgeheges. Ein hoher Zaun trennt die Luchsweibchen von Paulchen. Das ist für den Anfang auch gut so, sagt Monika Hußmann. Luchse seien Einzelgänger. Männchen und Weibchen würden sich nur zur Fortpflanzung treffen. Würde man Paulchen ins Revier der Weibchen lassen, würden sie ihn wahrscheinlich zerfleischen.
Der neue Luchs muss sich erst eingewöhnen
Paulchen soll jetzt erst einmal wachsen und an Gewicht zulegen. Auf dem Speiseplan stehen Ratten, Mäuse, Kaninchen und manchmal auch junge Ziegen. Manchmal klettert er auch auf einen Baum und schaut von der Astgabel aus hinüber zu den Rehen, berichtet Monika Hußmann.
Auf Luchsbabys müssen Besucher noch warten
Seine zukünftige Partnerin darf er nur durch den Zaun hindurch beschnuppern - aber in einem Jahr etwa wird sich zeigen, "ob da was geht". Monika Hußmann ist optimistisch: "Paulchen und Lucy sind beide sehr neugierig." Luchs-Babys könnte es dann 2026 geben.
Falls sich das Luchs-Paar nicht vertragen sollte, würde Paulchen ausgetauscht. So unromantisch ist das eben, bei einem Art-Erhaltungsprogramm.