"Natürlich würde ich mir eine andere Unterbringungssituation für die Menschen wünschen", sagte Ludwigshafens Sozialdezernentin Beate Steeg (SPD) am Freitag bei einem Rundgang mit Pressevertretern vor Ort. "Es sind allerdings in Deutschland immer mehr und mehr Menschen, die versorgt werden müssen. Daher kommen wir ohne Notlösungen derzeit nicht aus."
Bundesweit stehen Kommunen unter Druck
Kommunen in ganz Deutschland stehen seit Monaten unter Druck, weil es zu wenig Wohnraum für Geflüchtete gibt. So wie Ludwigshafen: Rund 1.400 Flüchtlinge sind derzeit in der Stadt untergebracht - in Flüchtlingsunterkünften, aber auch Privatwohnungen. Laut Stadt sind aber die Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge jetzt ausgeschöpft.
Ludwigshafen: Ehemalige Lagerhalle für 130 Flüchtlinge
Aus diesem Grund hat die Stadt zwei Notunterkünfte eingerichtet - eine ehemalige Lagerhalle für 130 Geflüchtete in der Wattstraße - die bereits 2015 und 2016 als Flüchtlingsunterkunft diente - und eine Unterkunft in der Wollstraße. Dort sollen ab Mai Geflüchtete in zwei große Hallen einziehen - 240 Menschen finden darin künftig Platz.
Seit Jahresbeginn hat das Land Rheinland-Pfalz der Stadt Ludwigshafen mehr als 220 Geflüchtete nach einem speziellen Verteilsystem zugewiesen. Nach eigenen Angaben nimmt Ludwigshafen als zweitgrößte Stadt im Land 4,5 Prozent der Geflüchteten in Rheinland-Pfalz auf.
Großteil der Flüchtlinge aus der Ukraine
Die meisten der rund 1.200 Flüchtlinge, im Jahr 2022 kamen aus der Urkaine. "Nur wenige der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine mussten durch die Stadtverwaltung mit Wohnraum versorgt werden", so die Stadt in einer Mitteilung. "Viele Ukrainer*innen sind privat bei Verwandten untergekommen oder haben Wohnungen gemietet. Für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gilt eine erleichtere Aufnahme, sie müssen keinen Asylantrag stellen."
Ludwigshafens Sozialdezernentin Beate Steeg hofft jetzt, "dass der Bund uns Kommunen stärker entlastet.