Verein wegen Verstöße gegen Verfassung verboten

Nach Verbot der "Hammerskins": Razzia bei mutmaßlichem Europachef in Schifferstadt

Stand
Autor/in
Birgit Baltes
Foto für Autorenseite

Nach dem bundesweiten Verbot des Vereins "Hammerskins", hat die Polizei am Dienstag auch eine Wohnung in der Pfalz durchsucht. Und zwar in Schifferstadt im Rhein-Pfalz-Kreis.

Nach SWR-Informationen wohnt der "Europachef" der Hammerskins in Schifferstadt. Der Mann soll dort ein Tonstudio betreiben und rechtsextreme Rockmusik produzieren. Außerdem soll er über eine eigene Internet-Plattform unter anderem rechtsextreme Musik und Literatur, Kleidung mit einschlägigen Symbolen und weitere Artikel vertreiben. Er soll in der regionalen Kampfsportszene bekannt sein und schon seit Jahren immer wieder als Veranstalter von Konzerten der rechtsextremen Skinhead-Szene aufgetreten sein, vor allem im nahe gelegenen Elsass.

Verfassungsschutz beobachtet Hammerskins schon länger

Der Verein "Hammmerskins Deutschland" wird schon länger vom Verfassungsschutz beobachtet, aber erst vor Kurzem verboten, bestätigt auch Rüdiger Stein, Rechtsextremismusexperte des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) aus Ludwigshafen. Er beschreibt die Hammerskins in der Pfalz als weitgehend unauffällig. In den vergangenen Jahren habe man sie immer wieder mal auf rechten Demos beobachten können oder bei Fußballspielen als Teil der Hooligan-Szene.

Auf Rechercheplattformen werde seit langen vor dem Verein gewarnt, so Stein, so nach dem Motto "Diese Menschen sind nicht zu unterschätzen, da ist viel Gewaltpotential und da ist viel Geld da für die rechte Szene", sagte der DGB-Experte dem SWR. Deshalb hätten Beobachter der rechten Szene auch schon länger ein Verbot der Hammerskins gefordert. "Ich war jetzt aber überrascht, dass es jetzt so schnell ging", so Stein.

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