Eltern starben im Oktober auf A61

Tödlicher Unfall bei Speyer: Können Kinder Hinweise zur Ursache geben?

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Sebastian Barth
Autor Sebastian Barth

Im Oktober kamen bei einem Unfall einer fünfköpfigen Familie auf der A61 bei Speyer beide Eltern ums Leben. Die Ermittler wollen jetzt behutsam versuchen, Aussagen zum Unfall von den drei Kindern zu bekommen.

Fast vier Monate nach dem schweren Unfall kommen die Ermittlungen nur schleppend voran, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber dem SWR. Bei dem verheerenden Unfall einer Familie waren die beiden Eltern - 43 und 45 Jahre alt - noch am Unfallort gestorben. Der Unfall ereignete sich kurz nach 22 Uhr zwischen der Rheinbrücke Speyer und dem Rastplatz Binsfeld, das Auto wurde völlig zerstört. Ihre damals 10, 8 und 5 Jahre alten Kinder wurden schwerverletzt in die Uniklinik Mannheim gebracht.

Blackbox des Unfallwagens stark beschädigt

Aus dem komplett zerstörten Mercedes-Geländewagen wurde die Blackbox geborgen, so Ströber. Darin sind viele wichtige Fahrzeugdaten wie Geschwindigkeit oder Bremsverhalten aufgezeichnet. Damit lässt sich im Idealfall ein Unfallhergang genau rekonstruieren. Zum Beispiel die Frage, ob noch ein anderes Auto am Unfall beteiligt gewesen sein könnte oder den Unfall verursacht hat. Unglücklicherweise sei, so der Oberstaatsanwalt, die Blackbox aus dem Unfallfahrzeug von der A61 so stark beschädigt, dass die Auswertung sehr schwierig wird.

Außerdem gibt es keine Zeugen. Obwohl der Autobauer Mercedes die Ermittler beim Auswerten der Blackbox unterstützt hatte, sei es bislang nicht gelungen, mit den Daten den Unfallhergang zu rekonstruieren. Nach allen bisher vorliegenden Hinweisen schließen die Ermittler bislang aus, dass der Unfall von der Familie absichtlich herbeigeführt wurde. Auch für Fremdverschulden gibt es bislang keine Hinweise. Allerdings: Selbst wenn sich herausstellen sollte, dass ein anderer Verkehrsteilnehmer den Unfall verursacht hat, dürfte es schwer sein, den Verursacher noch zu ermitteln.

Unfallursache: Kinder sollen befragt werden

Bislang wurden die drei Kinder, die hinten im Auto saßen und den Unfall überlebt haben, noch nicht vernommen. Laut den Ermittlern sollten sie nach dem traumatischen Erlebnis und dem schweren Verlust der Eltern geschont werden. Da es aber bislang noch keine Hinweise gibt, was zu dem tödlichen Unfall geführt haben könnte, wollen die Ermittler jetzt doch versuchen, Aussagen von den beiden zehn- und achtjährigen Jungen und vielleicht auch von deren fünfjähriger Schwester zu bekommen. Je länger man warte, desto schwieriger werde es für die Kinder, sich zu erinnern, sagte Ströber. Bei den Befragungen sollen die Bezugspersonen der Kinder mit eingebunden werden.

Bei einer Spendenaktion, die die Tante der Kinder nach dem Unfall initiiert hatte, kamen knapp 120.000 Euro zusammen.

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