"Die beste Entscheidung unseres Lebens"

Familie aus Speyer war Jahr lang auf Weltreise

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Autor/in
Heiko Wirtz-Walter

Ein Jahr Weltreise: Wer hat noch nicht davon geträumt? Familie Müller-Runge aus Speyer hat es gemacht: Ein Jahr waren sie mit einem ausgebauten Camper unterwegs – unter anderem in der Türkei, dem Iran und Irak.

Familie auf Weltreise
Familie Müller-Runge auf ihrem ausgebauten Van "Lotte" in Georgien

35.000 Kilometer, 15 Länder und jede Menge Erlebnisse und Begegnungen: Festgefahren im tiefsten Schnee in Albanien, eine riesige Salzhöhle im Iran, Sanddünen, soweit das Auge reicht. Erika, Christian und ihr Sohn Levin haben wirklich viel erlebt in den 12 Monaten mit ihrem ausgebauten Polizei-Bus Lotte.

Für Christian Müller war die Wüste im Iran einer der Höhepunkte: "Wenn man da eine Woche verbringt, dann hat man alles vergessen", schwärmt der 47jährige selbständige Schreiner.

Familie auf Weltreise
IRAN: "Lotte" erklimmt die Insel Qeshm, die zum UNESCO Global Geopark gehört. Sie hat die Form eines Delphins und ist Teil des riesigen Zagros-Gebirges. Bild in Detailansicht öffnen
Familie auf Weltreise
IRAN: Wo andere bei diesem Ländernamen nur Wärme im Kopf haben, kann es auch stürmen. Um Weihnachten steckten die Müller-Runges dort im tiefsten Schnee fest. Bild in Detailansicht öffnen
Familie auf Weltreise
WÜSTE: Die Familie muss auch Wüstengebiete durchqueren. Das kann auch zum Spaßevent werden. Bild in Detailansicht öffnen
Familie auf Weltreise
IRAN: Erika Müller-Runge blinselt in die iranische Sonne Bild in Detailansicht öffnen
Familie auf Weltreise
ARMENIEN: "Diese warme Mineralwasserquelle, unter der Teufelsbrücke in Armenien, ist die spektakulärste, die wir je gesehen haben und liegt in einer Tropfsteinhöhle", schreibt die Familie auf Instagram. Der Weg dorthin führte durch eine Schlucht. Bild in Detailansicht öffnen
Familie auf Weltreise
ALBANIEN: In Albanien geht es auch mal durch grünere Täler. Familie Müller-Runge bleiben am meisten die faszinierende Natur und die besonders gastfreundlichen und offenherzigen Menschen in Erinnerung. Bild in Detailansicht öffnen
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TÜRKEI: In der Türkei ging es zu den weltberühmten Heißluftballonstarts in Kappadokien. Und seit der Türkei hat die Familie auch eine kleine Hundedame an Bord, die sie an einer Tankstelle gerettet haben. Bild in Detailansicht öffnen

Familie aus Speyer auf Weltreise: Ein Jahr Freiheit und Weite

Seine Frau Erika Müller-Runge, OP-Fachschwester, hat vor allen Dingen die Freiheit gefallen: Jeden Tag an einem anderen Ort zu sein. "Die Weite, die Menschen, die man kennenlernt, ja einfach das zu machen, worauf man Lust hat". Ihre Reiseeindrücke teilt die Speyerer Familie auch auf ihrem Instagram-Kanal.

Weltreise mit Kind: Sohn Levin ist mit an Bord

Mit dabei war auch der gemeinsame Sohn Levin, jetzt 13 Jahre alt. Ihm hat der 12-monatige Trip auch richtig gut gefallen. Sein Highlight: Die Insel Hormus im Iran, denn der Iran sei Land mit strengen Regeln. Aber auf Hormus, sagt Levin, "war alles ganz locker und die Frauen mussten kein Kopftuch tragen."

"Die beste Schule des Lebens für unseren Sohn"

Alle drei haben auf der langen Reise viel gelernt. Levin war von der Schule befreit – aber er hat auf der Reise wohl mehr gelernt als in jedem Unterricht. Sein Vater sagt: "Er ist selbständiger und sicherer geworden und wir haben ihm ein Jahr Freiheit geschenkt."

Mutter Erika ergänzt, dass sie Levin auf der Reise auch unterrichtet haben – und die Reise selbst war der Unterricht. Beispielsweise in Englisch – da habe Levin die Vokabeln freiwillig gelernt, weil er wusste, dass er so mit den Leuten in Kontakt treten kann.

Familie auf Weltreise
Christian Müller und Sohn Levin beim Unterricht im Schatten des Campers "Lotte" mitten in der iranischen Wüste Lut

Die nächste Reise kommt bestimmt….

Seit Mitte Juni ist die Familie wieder in Speyer – wieder im Alltag gelandet. Aber alle drei juckt es, auf die nächste Reise zu gehen. Jetzt müssen die Eltern aber erst mal wieder Geld verdienen – und sparen für den nächsten Abenteuer-Trip. "Wenn ich im Bus sitze, dann fühle ich mich sofort zu Hause", sagt Christian.

"Ich könnte mir vorstellen nochmal auf so eine lange Reise zu gehen – aber nicht im Bus, sondern zu Fuß mit dem Rucksack."

Und Mutter Erika sagt: "Irgendwann wird es wieder so sein, dass wir uns auf die Straße begeben." Denn die Reise – das sei die beste Entscheidung ihres Lebens gewesen…..

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