Wasser fließt aus einem Wasserhahn in ein Trinkglas. Sechs Wasserversorger aus dem nördlichen RLP schließen sich zusammen, um sich bei Wasserknappheit gegenseitig zu unterstützen.

Absichtserklärung unterschrieben

Wasserversorger im nördlichen RLP gründen Initiative gegen Trinkwassermangel

Stand

Sechs Wasserversorger im nördlichen Rheinland-Pfalz wollen sich künftig gegenseitig unterstützen, wenn das Trinkwasser knapp wird. Eine entsprechende Erklärung haben sie im Hunsrück unterschrieben.

Die sechs Wasserversorger aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz wollen demnach ein "Cluster" bilden, um sich bei Engpässen gegenseitig zu unterstützen und um sich mit nötigen Informationen in Notlagen zu versorgen.

Inititative gegen Wasserknappheit

Gutes Wasser werde im Klimawandel keine Selbstverständlichkeit mehr sein, sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung der Wasserversorger. Starkregen und Niedrigwasser, aber auch die Flutkatastrophe im Ahrtal und eine Cyberattacke auf die Mainzer Stadtwerke hätten gezeigt, dass Vorsorge wichtig sei. 

Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) überreichte in Dörth einen Förderbescheid für das neue Wasserverbundsystem. Solche Verbundnetze seien wichtig, um sowohl gegen die Folgen des Klimawandels als auch gegen andere Ausfälle in der kritischen Infrastruktur, etwa in der Stromversorgung, gewappnet zu sein, teilt das Klimaschutzministerium mit. Das Klimaschutzministerium fördert dieses Cluster nach eigenen Angaben als Anschubfinanzierung mit 50.000 Euro.

Umweltministerin Eder (Grüne) und Mitarbeitende von Wasserversorgern stellen die sogenannte Clusterinitiative vor. Dabei wollen sich mehrere Wasserversorger im nördlichen Rheinland-Pfalz gegenseitig unterstützen, wenn das Trinkwasser knapp wird.
Umweltministerin Eder (Grüne) und Mitarbeitende von Wasserversorgern stellen die sogenannte Clusterinitiative vor. Dabei wollen sich mehrere Wasserversorger im nördlichen Rheinland-Pfalz gegenseitig unterstützen, wenn das Trinkwasser knapp wird.

Zu der neuen sogenannten Clusterinitiative gehören der RheinHunsrück Wasser Zweckverband, die Verbandsgemeindewerke Weißenthurm, die Stadtwerke Andernach, das Wasserwerk Koblenz/Weißenthurm, der Wasserversorgungszweckverband Maifeld-Eifel und die Vereinigten Wasserwerke Mittelrhein.

"Scharniere" sollen Wasserversorger verbinden

"Scharniere" sollen die Wasserversorger untereinander verbinden. Diese Scharniere sollen Punkte in den jeweiligen Leitungsnetzen sein, an denen man größere Mengen Wasser von einem Wassernetz ins andere übergeben kann. Die müssen jetzt gefunden und dann ausgebaut werden, damit es im Notfall schnell gehen kann.

Geplant ist in der Clusterinitiative laut Ministerium, die Leitungen der Versorger durch die Scharniere zu verbinden und mit Pumpstationen das Wasser zu leiten. Gäbe es dann in einer Region Engpässe, könnten andere einspringen. 

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"Stellen Sie sich vor, das Wasser in der Eifel wird aufgrund einer Versorgungsstörung knapp, entlang des Rheins gibt es aber noch genug Ressourcen. Es wäre also machbar, Wasser zu übergeben, nur müssen dafür diese Übergabestellen erst noch geschaffen werden", sagte Werkleiter Steffen Liehr vom RheinHunsrück Wasser Zweckverband.

Die sechs Wasserwerke versorgen nach eigenen Angaben etwa 450.000 Menschen.

Trinkwasser stammt fast ausschließlich aus Grundwasser

Trinkwasser wird in Rheinland-Pfalz nach Ministeriumsangaben zu etwa 97 Prozent aus dem Grundwasser entnommen. Doch in den vergangenen Jahren habe sich immer weniger Grundwasser neu gebildet. Durch den fortschreitenden Klimawandel sei in den vergangenen Jahren Rheinland-Pfalz weit im Schnitt rund ein Viertel weniger Grundwasser neugebildet worden. Das hätten Untersuchungen des KLIWA-Projekts, einer Kooperation des rheinland-pfälzischen, des bayerischen und des baden-württembergischen Umweltministeriums mit dem Deutschen Wetterdienst, ergeben.

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