Joachim Gauck (l), ehemaliger Bundespräsident, spricht bei einer Veranstaltung zum Volkstrauertag auf dem Soldatenfriedhof. In seiner Rede hat er auch an das Kriegsleid in der Ukraine nach dem Einmarsch Russlands erinnert.

Ex-Bundespräsident im Ahrtal

Gauck erinnert zum Volkstrauertag an Kriegsleid in der Ukraine

Stand

Am Sonntag war Volkstrauertag. An diesem Tag wird bundesweit der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Die Hauptrede dazu hat der frühere Bundespräsident Gauck auf dem Soldatenfriedhof in Sinzig gehalten.

Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hat zum Volkstrauertag an das Kriegsleid in der Ukraine nach dem Einmarsch Russlands erinnert.

"Wir sind heute in ganz besonderer Weise mit den Frauen, Männern und Kindern verbunden, die unter diesem barbarischen Angriff auf ihre Heimat leiden", sagte er bei einer Veranstaltung auf dem Soldatenfriedhof in Sinzig am Sonntag. Menschen seien auf der Flucht oder verschleppt worden und erlebten die sinnlose Zerstörung ihrer Dörfer.

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Krieg in Europa: Gauck warnt vor weiteren Angriffen

"Wir leben in Zeiten, in denen wieder Krieg ist in Europa, in denen erneut ein menschenverachtendes Regime die Freiheit und den Frieden bedroht", betonte Gauck. Und niemand wisse, wie weit Putins Ambitionen bei der Wiedererrichtung eines großrussischen Imperiums noch reichten.

"Niemand kann sagen, dass Übergriffe auf das Nato-Territorium, insbesondere auf die baltischen Staaten - oder etwa weitere Angriffe auf Georgien oder Moldawien - ausgeschlossen sind", warnte er.

Gauck erinnert an "Preis des Krieges"

"Gerade in dieser Zeit, in der wieder Krieg in Europa herrscht, wollen wir an den Preis des Krieges erinnern", sagte Gauck. "Krieg zerstört umfassend. Er zerstört nicht nur die Wege, die Städte, die Häfen. Krieg zerstört den Menschen."

Bundespräsident a.D. Joachim Gauck und Bettina Hörter, Geschäftsführerin des Volksbunds Kriegsgräberfürsorge Koblenz-Trier, legen bei einer Veranstaltung zum Volkstrauertag auf dem Soldatenfriedhof in Sinzig Kränze nieder.
Bundespräsident a.D. Joachim Gauck legt bei einer Veranstaltung zum Volkstrauertag auf dem Soldatenfriedhof in Sinzig einen Kranz nieder.

Über 104 Jahre seien seit dem Ende des Ersten Weltkriegs, 77 Jahre seit Ende des Zweiten Weltkriegs vergangen, sagte er weiter. "Was wir uns in den letzten Jahren über Gedenkveranstaltungen und Publikationen ins Gedächtnis gerufen haben, sehen wir nun wieder Tag für Tag in den Nachrichten: die ungeheure Zerstörungskraft industriell geführter Kriege."

Hoffnung für die Zukunft geben

Neben der Trauer über Krieg und Katastrophen dürfe es aber auch Hoffnung geben, sagte der ehemalige Bundespräsident. "Hoffnung darauf, dass mit entschlossenem Handeln und praktizierter Solidarität das Unheil überwunden werden und eine neue Zukunft aufgebaut werden kann."

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