Mutmaßliche Automatensprenger nach Verfolgungsjagd in Plaidt gestellt.

Verfolgungsfahrt auf der A61

Polizei verfolgt Geldautomatensprenger - Festnahme in Plaidt

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Spezialeinheiten der Polizei haben nach einer versuchten Geldautomatensprengung in Königswinter das Fluchtauto etwa 80 Kilometer lang verfolgt und in Plaidt mit Gewalt gestoppt.

Die Ermittler rammten den Wagen nach Angaben der Polizei in Plaidt im Kreis Mayen-Koblenz und zogen drei Tatverdächtige aus dem Auto. Ein vierter Verdächtiger sei kurz danach im Raum Kerkrade durch niederländische Polizisten festgenommen worden. Er soll das Trio logistisch unterstützt haben.

Polizei hatte die Verdächtigen bereits im Visier

Wie das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf am Mittwoch gemeinsam mitteilten, hatten die drei Tatverdächtigen gegen halb vier am frühen Morgen versucht, den Geldautomaten einer Bank im nordrhein-westfälischen Königswinter zu sprengen. Dies scheiterte jedoch, weil vor der Sprengung die Vernebelungsmaschine der Bankfiliale aktiviert wurde. Die drei ergriffen den Angaben zufolge deshalb die Flucht und rasten mit ihrem Auto vom Tatort.
   
Was die Verdächtigen offenbar nicht ahnten: Die Polizei hatte sie bereits beobachtet. Dafür habe die zuständige Ermittlungskommission mit niederländischen Ermittlern seit Wochen zusammengearbeitet, heißt es.

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Verfolgungsjagd über A61 bis Plaidt

Die Beamten fuhren den mutmaßlichen Tätern demnach über die A61 hinterher. Im knapp 80 Kilometer entfernten Plaidt sei es zum Zugriff gekommen. Der Fluchtwagen und mehrere Zivilwagen der Polizei wurden den Angaben zufolge beschädigt. Im Fluchtwagen fanden die Ermittler laut Mitteilung unter anderem schweres Werkzeug und Sturmhauben.

In Königswinter war die Polizei ebenfalls noch bis zum Morgen im Einsatz. Nach Angaben eines Sprechers holten die Ermittler noch in der Nacht mehrere Anwohner aus ihren Häusern, weil nicht klar war, ob die Verdächtigen Sprengstoff hinterlassen hatten. Bis zum Morgen suchten Hunde nach Spuren.

LKA Rheinland-Pfalz: Festnahmen haben "keine abschreckende Wirkung"

Bereits Ende Juni war ein Schlag gegen eine mutmaßliche Bande von Geldautomaten-Sprengern bekanntgeworden, die insgesamt zwölf Taten in Deutschland verübt haben soll - darunter sechs in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz. Die Festnahmen erfolgten in den Niederlanden und in Belgien. Den angerichteten Schaden der Taten hatten die Ermittler auf insgesamt mehr als vier Millionen Euro beziffert.

Dem LKA liegen nach eigenen Angaben keine Hinweise dafür vor, dass solche Festnahmen "eine abschreckende Wirkung" haben. "Dem Täterkreis in den Niederlanden sind aufgrund vorliegender Erkenntnisse mehrere hundert Personen zuzurechnen, die die Taten in wechselseitiger Zusammensetzung begehen", sagte ein LKA-Sprecher.

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SWR