Momentan sei in den Wäldern im Norden von Rheinland-Pfalz noch nicht viel los in Sachen Pilzen. Auch in der Eifel sei es derzeit nocht äußerst mager, erklärt Helmut Kolar aus Vallendar bei Koblenz. Er ist Pilzsachverständiger der Deutschen Gesellschaft für Mykologie in Frankfurt am Main, die das Pilzwachstum beobachtet.
Finden und sammeln könne man momentan aber schon die schmackhaften Austernseitlinge, die auf Totholz wachsen, sagte Kolar dem SWR. Die aktuelle Wetterlage stimme ihn jedoch zuversichtlich, dass es auch bald mit den Sommersteinpilzen losgehe.
Trockenheit im Mai und Juni hat Pilzwachstum gehemmt
Den Pilzen habe in diesem Jahr vor allem die Trockenheit im Mai und Juni zugesetzt, so der Pilzsachverständige aus Vallendar. Teilweise sei der Waldboden in dieser Zeit bis zu einer Tiefe von eineinhalb Metern ausgetrocknet. Die Regenfälle der vergangenen Wochen hätten das aber geändert.
Die aktuelle Wetterlage stimmt den Pilzexperten nun zuversichtlich: Ab Mitte der Woche sagen die Wetterdienste wieder mehr Sonnenschein und höhere Temperaturen voraus. Deshalb rechnet Kolar in etwa zwei Wochen damit, dass vor allem in den Buchenwäldern die Sommerssteinpilze sprießen. "Das ist eine Art Gesetzmäßigkeit, die wir immer wieder festgestellt haben. Sobald die Sonne scheint, geht es in 14 Tagen mit den Steinpilzen los", sagt der Pilzexperte aus Vallendar.
Borkenkäfer setzt in Fichtenwäldern zu - und damit auch Steinpilzen
Anders sehe es jedoch mit den Herbststeinpilzen aus. Sie kommen vor allem in Fichtenwäldern vor. Dort gehen sie normalerweise eine Symbiose mit den Fichten ein. Durch den Borkenkäfer seien jedoch auch viele Fichtenwälder im Norden des Landes zerstört. Daher rechnet der Pilzexperte dort mit weniger Steinpilzen in diesem Jahr.
Allerdings seien nicht alle Fichtenbestände vom Borkenkäfer befallen. "Das ist von Region zu Region unterschiedlich", meint Kolar. Daher hofft er auch im Herbst hier und da bei den Steinpilzen auf eine gute Saison.