In Mendig in der Eifel steht eine der größten Eierfärbeanlagen in Rheinland-Pfalz. In den Wochen vor Ostern werden hier in zwei Schichten täglich mehr als 200.000 Eier gekocht, maschinell gefärbt und per Hand verpackt.
Normalerweise sei die Eierfärbeanlage pro Woche etwa 16 Stunden in Betrieb, sagt Landwirt Guido Andres. Aber gerade vor Ostern steige die Nachfrage um ein Vielfaches. "Wir haben die größte Eierfärbemaschine im nördlichen Rheinland-Pfalz und färben auch für Betriebe in Nordrhein-Westfalen."
Automatisierte Produktionsstraße fürs Eierfärben in Mendig
In der Produktionshalle laufen auf den ersten Blick vor allem viele Förderbänder. Mit einem Luftsauger packt ein Mitarbeiter 60 Eier aus der Eierlage und setzt sie behutsam auf ein Förderband. Hier beginnt die Reise für die Eier. Zuerst durch einen 94 Grad heißen Sieder: "Hier laufen sie 16 Minuten durch ein Luft-Wasser-Gemisch und werden gesiedet, nicht gekocht", erklärt Andres. Das sei wichtig, denn dadurch bleibe der Dotter wachsweich.
Gefärbte Ostereier aus Mendig gehen auch nach NRW
Dann laufen die bislang weißen Eier über Filzrollen und ändern ihr Aussehen. Es gibt sechs Farben: grün, gelb, blau, orange, lila und rot. Anschließend fahren sie im "Kühlturm" - einer Art Mini-Paternosteraufzug - hoch und runter und werden dabei auf rund 30 Grad abgekühlt. "Dadurch trocknet die Farbe schneller und die Angestellten können die weniger heißen Eier besser anfassen", sagt Andres. Am Schluss setzen die Angestellten per Hand die Eier entweder in Eierlagen oder in Sechser- oder Zehner-Kartons - fertig für den Supermarkt und andere Kunden.
Gefärbte Ostereier dürfen nicht zu frisch sein
Nur selten gehen laut Andres Eier kaputt oder müssen aussortiert werden. Denn in der gesamten Produktionsstraße gebe es kaum scharfe Kanten oder Hindernisse. Besonders wichtig für das Färben sei das Alter der Eier, sagt der Landwirt.
Wenige, aber bewusst genießen Eier sind gesunde kleine Kraftpakete
Im Ei sind viele Nährstoffe auf kleinstem Raum. Es ist vielfältig nutzbar und schmeckt. Eier sind aber leider auch Massenware. Dabei verdienen sie mehr Achtung.
Denn sie dürften entgegen anders lautender Ratschläge nicht ganz frisch sein. "Die Eier sollten Minimum acht bis zehn Tage, besser noch zwölf Tage alt sein. Dann lassen sich die hartgekochten Eier viel besser schälen und die Haut bleibt nicht an der Schale hängen." Ein Rat, der gerne auch für das Ostereierfärben zuhause berücksichtigt werden könne, sagt Andres.