Nach Angaben von Verbandsbürgermeister Bruchhäuser (SPD) hätten sich die Kosten für das Projekt mehr als verdoppelt. Die Baugenehmigung lag seit September 2021 vor. Zwar hätte das Land den Löwenanteil der Kosten für den Bau der rund 45 Meter langen Hängeseilbrücke übernommen. Doch die Verbandsgemeinde hätte nach Angaben von Bürgermeister Bruchhäuser inzwischen einen Eigenanteil von circa 145.000 Euro zahlen müssen, etwa 60.000 mehr als am Anfang geplant.
Dazu kam der Zeitdruck: Um die Fördermittel des Landes zu bekommen, hätte die Hängeseilbrücke nach Bruchhäusers Angaben bis zum Herbst fertig sein müssen. Deshalb habe der Haushalts- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde entschieden, den Bau nicht weiter zu verfolgen und die Pläne zu stoppen.
Hängeseilbrücke bei Obernhof sollte Tourismus an der Lahn ankurbeln
Standort der rund Hängeseilbrücke sollte der Goetheberg sein, ein Aussichtspunkt oberhalb der Gemeinde Obernhof, an dem auch der Lahnwanderweg und der neue Lahnweinstieg vorbeif führen. Von der Brücke hätten Besucher sowohl ins Lahntal als auch ins Gelbachtal blicken können. An ihrer höchsten Stelle wäre sie laut Bürgermeister Bruchhäuser 180 Meter hoch gewesen.
Obernhof wollte mit der Brücke den Tourismus weiter ankurbeln. Vorbild dafür war die Hängeseilbrücke Geierlay im Hunsrück. Das Geld, das jetzt nicht für den Bau ausgegeben wird, soll nach Angaben von Verbandsbürgermeister Bruchhäuser unter anderem Schulen und Kindergärten zugute kommen.