Hotelbetreiberin Natalie Mays steht vor einem der Hotelzimmer. Sie gibt den Zugangscode über eine kleine Tastatur an der Tür ein. Den Code bekommen die Gäste bei der Buchung per Mail zugeschickt. Denn das neue Container-Hotel "Tin Inn" in Montabaur funktioniert digital und kommt fast ohne Personal aus. Ein Vorteil in Zeiten des Fachkräftemangels.
"Die Gäste buchen online und checken dann auch gleich online ein. Sie sind somit völlig frei, wann sie an- und abreisen", erklärt Natalie Mays. Das bedeutet aber nicht, dass die Gäste gar keinen Ansprechpartner haben. Es gibt eine Hotline in vier Sprachen, die sie 24 Stunden, sieben Tage die Woche anrufen können, wenn sie Fragen haben.
Schiffscontainer bieten Platz für 41 Hotelzimmer
34 Container wurden beim Bau des Hotels wie Legosteine aufeinandergesetzt und miteinander verbunden. So sind 41 Zimmer und ein Frühstücksraum entstanden. Und das inmitten der ehemaligen Kaserne in Montabaur, genauer gesagt auf dem alten Panzerparkplatz.
Verbunden sind die Schiffscontainer mit Treppenhäusern aus blankem Beton. Das passt optisch gut zu den Containern, es gibt dem Hotel einen industriellen Charme. Und so passt es optisch auch gut zur Umgebung, dem alten Kasernengelände. Drumherum stehen noch alte Panzerhallen, die jetzt von verschiedenen Firmen genutzt werden.
Container-Hotel soll nachhaltig sein
Von außen sind die Schiffscontainer noch als solche zu erkennen. Drinnen, in den Zimmern, erkennt man nur noch an der Form, dass man in einem Schiffscontainer schläft. Die großen Klappen der Container lassen sich nicht schließen. Um die Zimmer abzudunkeln, gibt’s stattdessen elektrische Rollos.
Natalie Mays war bei ihrem neuen Hotel das Thema Nachhaltigkeit wichtig. "Unsere Teppiche bestehen aus alten Fischernetzen. Außerdem haben wir Bambusholz verwendet, das wächst schnell nach." Das Hotel hat zudem eine Wärmepumpe und auf dem Dach soll noch eine Photovoltaik-Anlage nachgerüstet werden.
Container-Hotel sollte bereits viel früher öffnen
Eigentlich war die Eröffnung des Hotels bereits für Anfang des Jahres geplant. Allerdings gab es Probleme bei der Lieferung der Wärmepumpe, erklärt Natalie Mays. Um so glücklicher ist sie jetzt, dass sie ihr Hotel endlich öffnen kann. Und bei dem einen Hotel soll es auch nicht bleiben. Gemeinsam mit ihrer Familie plant sie noch weitere Container-Hotels in der Region.