Nach dem Feuer an der Grundschule Bad Salzig wurde am Freitagvormittag das neue Gebäude eingeweiht. Das alte Schulhaus musste teilweise abgerissen werden, nachdem es dort vor rund drei Jahren gebrannt hatte. Kinder und Jugendliche hatten offenbar in den Weihnachtsferien in der offenen Pausenhalle gezündelt. Der Schaden war riesig: ein Gebäudetrakt musste komplett abgerissen, der Rest saniert werden.
Brand verunsicherte die Schüler
Die heutige Viertklässlerin Nicole war gerade in der ersten Klasse, als ihre Schule abbrannte. Im Internet sah sie dann ein Video des Feuers. Das hat sie damals ganz schön erschreckt, erzählt sie: "Ich war dann so traurig. Ich dachte: Wo soll ich denn bitteschön lernen, wenn die Schule abgebrannt ist?"
Auch für Barbara Lautwein-Gromes war es keine leichte Situation. Die Schulleiterin hatte erst im Februar 2020 das Amt übernommen. Sie hatte sich also kaum eingelebt, da stand sie plötzlich buchstäblich vor den Trümmern ihrer Schule, erzählt sie: "Wenn ich jetzt sagen würde, dass es schön oder entspannt war, dann wäre das gelogen. Jetzt, fast drei Jahre danach, muss ich aber sagen: man wächst mit seinen Aufgaben."
Drei Jahre langer Ausnahmezustand hat ein Ende
Denn während der Arbeiten musste sich die Schule behelfen. Zeitweise mussten die Kinder an vier unterschiedlichen Standorten unterrichtet werden: im Dorfgemeinschaftshaus, in einem Vereinsheim und in zwei unterschiedlichen Container-Gebäuden.
Barbara Lautwein-Gromes sagt, das sei ein organisatorischer Kraftakt gewesen. Ohne die Unterstützung ihres Teams und der Gemeinde Bad Salzig wäre das nicht möglich gewesen, so die Schulleiterin: "Alle haben geholfen, wo es nur ging. So etwas schweißt natürlich zusammen."
Schule wartet auf die letzten Möbel
Seit Anfang dieses Jahres ist der Neubau fertig. Nach den Weihnachtsferien konnte die Schule dann einziehen. Die Inneneinrichtung ist aber bis heute noch nicht fertig, erzählt Lautwein-Gromes. Die Schulleiterin hofft, dass die letzten Möbel bald eintreffen, damit dann auch das Lehrerzimmer und die Bibliothek endlich genutzt werden können.
Schulleitung durfte bei Gestaltung mitreden
Bei der Gestaltung der neuen Räume hatte die Schulleitung Mitspracherecht. So wurden auch bei der Sanierung des alten Gebäudeteils einige Verbesserungen vorgenommen. Die einstmals dunklen Gängen wurden durch den Einbau von Oberlichtern deutlich heller und freundlicher. Auch auf der Wunschliste der Schulleiterin: bunte Türen und Schülertoiletten in knalligen Farben.
Und die Pausenhalle, die früher offen zugänglich war, hat neue Glasfronten erhalten. Dadurch müssen die Kinder nun nicht mehr über den Schulhof zu den Toiletten laufen, sondern haben Zugang über die nach außen abgeschlossene Pausenhalle. "Das ist deutlich sicherer", sagt Lautwein-Gromes, "so kommen dann auch keine Fremden mehr ins Gebäude rein."
Die Kinder freuen sich vor allem, dass sie mittlerweile wieder alle zusammen an einem Ort zur Schule gehen können.