Die Cessna ist nach einem rätselhaften Irrflug quer durch Europa am Sonntag vor Lettlands Küste ins Meer gestürzt. Nach nach Einschätzung der lettischen Behörden sind alle Insassen der verunglückten Maschine ums Leben gekommen. "Es ist nun klar, dass keine Hoffnung mehr besteht, Überlebende zu finden", sagte der Leiter der lettischen Seerettung Peteris Subbota.
Das sei die erste Schlussfolgerung nach den bisherigen Funden bei der Suchaktion im Meer. Nachdem am Montag bereits mehrere Wrackteile und Trümmer der verunglückten Maschine aus dem Meer geborgen wurden, fanden die Retter nach eigenen Angaben jetzt auch menschliche Körperteile nahe der Absturzstelle.
Bekannte Unternehmerfamilie aus Köln an Bord des Privatjets
Die Identität der Passagiere wurde noch nicht offiziell bestätigt. Mittlerweile hat die Anlagentechnik-Firma Griesemann aus Wesseling bei Köln aber mitgeteilt, dass es sich bei den vier Vermissten um den Unternehmensgründer Peter Griesemann sowie zwei Familienmitglieder und eine weitere Person handele. Laut übereinstimmenden Medienberichten sollen Griesemanns Frau, seine Tochter und deren Lebensgefährte gewesen sein. Das junge Paar führte ein großes Pferdegestüt im nordrhein-westfälischen Wachtberg, direkt an der rheinland-pfälzischen Landesgrenze.
Nach Angaben der Gemeinde bewirtschafteten Lisa Griesemann und Paul Föllmer den "Dreilindenhof" seit gut einem Jahr. Zuvor gehörte das Anwesen Baron de Rothschild, der die Anlage einst als Sponsor einer portugiesischen Olympiareiterin zu Trainingszwecken errichtet hatte.
Kampfflugzeuge begleiteten die Cessna bis zur Ostsee
Nach Angaben von Behörden in verschiedenen europäischen Ländern war die Cessna 551 am Sonntag auf dem Weg vom südspanischen Jerez de la Frontera nach Köln, änderte dann aber aus unbekanntem Grund den Kurs. Laut verschiedenen Medienberichten könnte es in der Kabine einen Druckabfall gegeben haben. Kampfflugzeuge aus Frankreich, Deutschland, Dänemark und Schweden begleiteten die Maschine auf ihrem Weg durch die Lufträume mehrerer Staaten.
Cessna soll der Treibstoff ausgegangen sein
Die Cessna stürzte am Sonntagabend westlich der lettischen Hafenstadt Ventspils ins Meer. Die Maschine sei abgestürzt, als "sie kein Treibstoff mehr hatte", sagte der Leiter des schwedischen Such- und Rettungseinsatzes, Lars Antonsson, der Nachrichtenagentur AFP.
Zur Suche auf See werden Schiffe der lettischen Marine und des Grenzschutzes eingesetzt. Mit Hilfe von Spezialausrüstung wurde die Suche am Dienstag auch unter Wasser fortgesetzt. Zum Einsatz gekommen sei "ein autonomer Roboter, der den Meeresboden entlang einer vorprogrammierten Route scannt. Und wenn er zum Schiff zurückkehrt, werden die Informationen analysiert", sagte der Leiter der Suchaktion Subbota.
Nach seinen Angaben verfügt das Flugzeug, das auf eine der Griesemann-Familie gehörende Luftfahrtfirma zugelassen war, möglicherweise nicht über eine Blackbox. Dies könnte die Ermittlung der bislang nicht geklärten Absturzursache erschweren.