Fähre mit Autos auf dem Rhein

Finanzierung nicht möglich

Sanierung B42 bei Lahnstein: Keine neue Fähre geplant

Stand

Eine temporäre Fähre zwischen Braubach und Brey wird es während der Sperrung der B42 bei Lahnstein offenbar nicht geben. Das Projekt scheitert laut des Verkehrsministeriums an der Finanzierung.

Die Idee: Eine temporäre Fähre zwischen Braubach und Brey könnte den Verkehr entlasten und für Pendler eine Alternative sein, während die B42 bei Lahnstein wegen der Brückensanierung im nächsten Jahr komplett gesperrt werden muss.

Kein Geld von Bund und Land für neue Fähre

Das Verkehrsministerium in Mainz sieht nach eigenen Angaben aber keine Möglichkeit, dass die Fähre von Bund oder Land finanziert werden kann: "Weder der Bund, noch das Land werden die Kosten für eine Fährverbindung zwischen Braubach und Brey übernehmen", heißt es in einem Schreiben des Verkehrsministeriums auf SWR-Anfrage.

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"Zur Frage einer möglichen Finanzierung einer temporären Fährverbindung zwischen Braubach und Brey hat der Bund dargelegt, dass er vor diesem Hintergrund aktuell keine Veranlassung zur Kostenübernahme sehe, zu deren Tragung er rechtlich nicht verpflichtet sei", heißt es wörtlich.

Außerdem beauftrage das Land grundsätzlich keine Fährdienstleistungen und deshalb stünden hierfür auch keine staatlichen Finanzmittel im Landeshaushalt zur Verfügung. Den Kommunen stehe es aber frei, mit einem Fährbetreiber die Machbarkeit zu prüfen und die Finanzierung zu regeln.

Kommunen können Finanzierung nicht leisten

Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley, Mike Weiland (SPD), zeigte sich enttäuscht über die Mitteilung des Verkehrsministriums. "Ich finde das schade. Es ist eine vertane Chance, Spitzen des Pendlerverkehrs in Lahnstein wegzuholen," sagte Weiland dem SWR. Die Kommunen könnten das nicht selbst finanzieren. Nach Schätzungen würden die Betriebskosten für eine Fähre bei etwa 2.000 Euro pro Tag liegen.

Auch der Bürgermeister von Braubach, Joachim Müller (CDU), hält eine Finanzierung durch die Kommunen nicht für machbar. "Wir haben einen defizitären Haushalt. Die Fähre wäre eine freiwillige Ausgabe. Die würde uns gar nicht genehmigt werden", sagte Müller.

Müller: Fähre wäre gute Alternative für Radfahrer gewesen

Auch er hätte sich über eine Fährverbindung zwischen Braubach und Brey gefreut. "Gerade für die Pendler mit dem Rad wäre das eine gute Alternative gewesen, um nach Koblenz zur Arbeit zu kommen."

Für die Bürgermeister hat sich das Thema Fähre zwischen Braubach und Brey damit erledigt. Weiland hatte den Vorschlag gemacht, wird die Idee nach eigenen Angaben aber nicht weiter verfolgen.

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SWR