Ein Trupp des städtischen Bauhofs Boppard hat nach Angaben der Stadt im Bopparder Freibad zwei Tage lang mit Schutzanzügen, Schutzbrillen und Masken die hochgiftigen Pflanzen des "Gefleckten Schierlings" von der Liegewiese und einer angrenzenden Grünfläche entfernt. Teilweise waren die Pflanzen schon so groß und die Wurzeln so tief gewachsen, dass ein Bagger ran musste.
Mehr als tausend Giftpflanzen im Freibad Boppard entfernt
Mehr als zehn Hektar Fläche seien so bearbeitet und mehr als tausend Giftpflanzen herausgeholt worden. Dafür seien besondere Schutzmaßnahmen notwendig gewesen, denn schon die Berührung reiche für eine Vergiftung, sagte Stadtbürgermeister Jörg Haseneier (CDU). Im Extremfall kann der Kontakt mit dem "Gefleckten Schierling" zum Tod führen.
Jetzt müssten die Überreste des "Gefleckten Schierlings" getrocknet und verbrannt werden, damit die Samen der Pflanze keine Chance haben. Die Stadt Boppard könne aber noch nicht sagen, ob die Maßnahmen ausreichten, um das Freibad wieder zu öffnen. Dies soll ein Gutachter am Freitag klären.
SWR1 Gartentipp Vorsicht vor giftigen Pflanzen im Garten
In Gärten und Wäldern gibt es viele giftige Pflanzen. Wie gefährlich sie werden können und wie sie aus dem Garten entfernt werden, weiß SWR1 Gartenexperte Hans-Willi Konrad.
Auf einer Wiese, auf der sich Menschen sonnen und Kleinkinder spielen, habe eine solche Pflanze natürlich nichts verloren, so Haseneier. In den nächsten Tagen werden noch ein paar Restarbeiten entlang des Baches, der durch das Freibad fließt, durchgeführt. Der Bürgermeister hofft, dass zum Ende der nächsten Woche das Freibad wieder öffnen kann.
Öffnung des Bopparder Freibads mehrfach verschoben
Das Bopparder Freibad ist erst im Sommer vergangenen Jahres eröffnet worden. Stadtbürgermeister Haseneier vermutet, dass bei den Baumaßnahmen Erde verwendet wurde, die mit dem "Gefleckten Schierling" kontaminiert war. Die Giftpflanze ist zweijährig und wurde erst in diesem Jahr entdeckt.
Das Freibad erlebe im Moment eine echte Pechsträhne, sagte Haseneier dem SWR. Zunächst waren Keime im Wasser gefunden worden. Anschließend hatte sich ein Kind in das geschlossene Bad geschlichen und war dort fast ertrunken. Zuletzt konnte das Freibad wegen Personalproblemen nicht öffnen - und nun wegen der Giftpflanze.