Politik soll handeln

Bessere Rahmenbedingungen für das Beschaffungsamt der Bundeswehr in Koblenz gefordert

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Autor/in
Kathrin Freisberg
Foto von Reporterin Kathrin Freisberg unterwegs in der Region Koblenz

Das Beschaffungsamt der Bundeswehr hat einen schlechten Ruf. Nach Angaben der Personalvertretungen liegt das aber nicht an der scheidenden Präsidentin, Gabriele Korb.

Die Personalie Gabriele Korb und die ihrer Nachfolgerin Annette Lehnigk-Emden war offiziell beim Jahresempfang der Personalvertretungen des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) am Dienstag kein Thema. Auf Nachfrage äußerte sich der Vorsitzende des Gesamtpersonalrats, Markus Sonntag, trotzdem.

"Gabriele Korb hat ihre Aufgabe gut gemacht. Ich kann die Entscheidung nicht nachvollziehen."

Forderungen nach besseren Rahmenbedingungen für Beschaffungsamt

Nach Angaben von Markus Sonntag sind es die Rahmenbedingungen, die die Beschaffung von Material für die Bundeswehr oft erschweren. "Gabriele Korb hat ihre Aufgabe gut gemacht. Ich kann die Entscheidung nicht nachvollziehen." Es sei an der Zeit, dass die Politik die Rahmenbedingungen verändere, damit das BAAINBw schneller und effektiver arbeiten könne, so Sonntag weiter.

Korb kritisiert Umgang mit der Behörde

Ähnlich und weniger vorsichtig hatte sich die scheidende Präsidentin Gabriele Korb am Dienstag geäußert. Die abgelöste Präsidentin des Beschaffungsamts, hatte zum Abschied den Umgang mit der Behörde einem Bericht zufolge scharf kritisiert.

Das in Koblenz ansässige Bundesamt sei "nahezu immer der Prügelknabe, wenn Beschaffung angeblich nicht läuft", zitierte das Nachrichtenportal "Business Insider" am Dienstag aus Korbs Abschiedsbrief an die Mitarbeitenden.

Die scheidende Behördenchefin kritisierte demnach Personalmangel und übermäßige Kritik und appellierte an die Belegschaft: "Lassen Sie sich von Zweiflern nicht demotivieren." Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte Korbs Ablösung Ende März bekanntgegeben und dies mit Problemen beim Beschaffungswesen der Bundeswehr begründet.

Annette Lehnigk-Emden bei Jahresempfang anwesend

Beim Jahresempfang der Personalvertretungen in Koblenz war Gabriele Korb nicht anwesend. Ihre Nachfolgerin Annette Lehnigk-Emden hingegen schon - nicht auf der Bühne, sondern im Publikum. Da sie noch auf die offizielle Ernennung als Präsidentin des BAAINBw wartet, wollte sie sich am Dienstag nicht äußern.

Mehrere Menschen stehen in der Bundeswehr Kaserne in Koblenz nebeneinander
Annette Lehnigk-Emden war beim Jahresempfang der Personalvertretungen des BAAINBw in Koblenz im Publikum anwesend.

Gesamtpersonalratsvorsitzender Markus Sonntag äußerte sich optimistisch, dass der Amtswechsel reibungslos verlaufe. Schließlich kenne Lehnigk-Emden als bisherige Vize-Präsidentin das BaainBw gut.

"Koblenz steht solidarisch an der Seite des Bundesamtes für Beschaffung."

Beschaffungsamt ist in Koblenz ein wichtiger Arbeitgeber

Der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner (SPD) betonte beim Jahresempfang die Bedeutung des Beschaffungsamtes für die Stadt. Das BAAINBw mit mehreren tausend Mitarbeitenden sei ein wichtiger Arbeitgeber, so Langner. Die Stadt stehe solidarisch an der Seite der Behörde.

Auch Langner forderte die Bundespolitik dazu auf, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Behörde effektiver und unbürokratischer arbeiten könne. Er wünsche sich, dass das BAAINBw bald bessere Schlagzeilen schreibe.