Von der Andernacher Tafel für Tiere heißt es, dass mittlerweile fast jede Woche neue Leute kommen würden, die Hilfe brauchten. Viele hätten mehr als ein Tier zu versorgen. "Eigentlich dürften wir gar keine Menschen mehr aufnehmen", sagt Iris Abels von der Andernacher Tiertafel.
Kostensteigerungen bringen Tierhalter ans Limit
Neben gestiegenen Lebenshaltungskosten machten den Tierhaltern insbesondere auch die höheren Tierarztkosten zu Schaffen. Bei den Kunden der Tafel für Tiere in Andernach handelt es sich laut Abels um Menschen, die nur wenig Geld haben. Die Kunden müssten ihre Bedürftigkeit nachweisen, bevor sie Futter ausgehändigt bekämen.
Bei der Übergabe werden die Freiwilligen der Tafel für Tiere nach eigenen Angaben immer wieder mit den Schicksalen der Kunden konfrontiert. Abels berichtet im Gespräch mit dem SWR von einem Mann, der drei Stunden in der Kälte zu Fuß zur Ausgabestelle in Andernach gelaufen sei, um Futter für seine Tiere zu holen. Die Freiwilligen der Tafel hätten ihn verarztet und dann nach Hause gefahren.
Tafel für Tiere gibt auch Lebensmittel aus
Um den Menschen generell unter die Arme zu greifen, würden mittlerweile sogar auch gespendete Lebensmittel von mehreren Supermärkten verteilt. "Wenn es Herrchen und Frauchen besser geht, gehts auch den Tieren besser", so Abels. Die Ausgabe erfolgt immer samstags parallel zur normalen Öffnung der Tiertafel. Zum Teil werden die Spenden laut Iris Abels aber auch zu den Kunden gefahren.
Anfragen nach Tierfutter aus ganz Rheinland-Pfalz
Die Tierhilfe Rhein-Hunsrück, die in Kastellaun eine Tiertafel betreibt, hat nach eigenen Angaben momentan mehr als 140 Kunden. Der Bedarf sei in diesem Jahr stark gewachsen. Anfragen für Futtermittel kämen aus ganz Rheinland-Pfalz, mitunter sogar aus anderen Bundesländern - denen müsste die Tierhilfe jedoch eine Absage erteilen.
Die Zuständige für die "Futtertonne" in Kastellaun, Eva-Maria Libera-Grodzki, spricht von einer "halben Weltreise", die Tierhalter mitunter unternehmen würden, um an das kostenlose Futter zu kommen. Vom Futter gebe es allerdings "nie genug", wie sie sagt. Zuletzt habe die Tierhilfe die Abgaberationen wegen der großen Nachfrage verringern müssen.