Allein im vergangenen Jahr konnte das Frauenhaus demnach 24 Frauen und 24 Kindern helfen. Bei den Fällen gehe um seelische und körperliche Gewalt und um sexuelle Misshandlungen, denen Frauen und ihre Kinder zu Hause ausgesetzt sind und deswegen Hilfe in einem Frauenhaus suchen.
Seit 1998 hat der Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF) die Trägerschaft für das Frauenhaus Koblenz inne. Das Jubiläum wurde am Mittwoch in der City-Kirche in der Altstadt gefeiert. Unter den Gästen war unter anderem auch die rheinland-pfälzische Frauenministerin Katharina Binz (Bündnis 90/Die Grünen) und die Koblenzer Bürgermeisterin Ulrike Mohrs.
Wenn das Zuhause nicht mehr sicher ist
Nach Angaben des SkF kann Gewalt durch eine enge Bezugsperson jede Frau treffen, unabhängig von Alter, sozialer oder regionaler Herkunft, sowie Einkommen. Das Frauenhaus biete den betroffenen Frauen einen ersten Schutz, Ruhe und Betreuung und Beratung.
Trotz öffentlicher Zuschüsse reicht das Geld nicht
Das Frauenhaus Koblenz bekommt finanzielle Unterstützung vom Land und von der Stadt Koblenz. Dennoch: Mehr als 20 Prozent der Kosten muss der SkF Koblenz nach eigenen Angaben über Spenden finanzieren. Das sei sehr aufwändig. Doch die Spendengelder seien wichtig für die Notversorgung neu aufgenommener Frauen und Kinder - zum Beispiel mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Medikamenten.
Auch werde das Geld zur Instandhaltung der Wohnräume verwendet. Außerdem könne der Sozialdienst katholischer Frauen damit Freizeitaktivitäten für die Frauen und ihre Kindern anbieten, beziehungsweise pädagogische Angebote durch Honorarkräfte ermöglichen.
Mangelnder Wohnraum verschärft die Lage für Frauen im Frauenhaus
Das Frauenhaus Koblenz hat nach eigenen Angaben für maximal sieben Frauen und neun Kinder gleichzeitig Platz. Das Schutzhaus sei ständig belegt, heißt es. Es gebe zu wenige Plätze und weil es kaum günstigen Wohnraum in der Region gebe, würden die Betroffenen länger im Frauenhaus wohnen.
Forderung nach mehr Unterstützung für Frauen
Der Sozialdienst katholischer Frauen in Koblenz wünscht sich mehr Unterstützung für seine Arbeit: So sei es wichtig, die Finanzierung der Frauenhäuser bundesweit einheitlich zu organisieren. Der Aufenthalt in den Schutzräumen solle für jede von Gewalt betroffene Frau kostenlos sein. Doch Frauen, die zum Beispiel ein eigenes Einkommen haben, müssten bislang selbst zahlen.
Die Wunschliste der engagierten Frauen in Koblenz ist aber noch länger. Sie hätten gern mehr Frauenhäuser, landes- und bundesweit. Auch müsse es mehr Geld geben für die Nachbetreuung der Frauen und ihren Kindern.