"Physician Assistant" soll Ärzte entlasten

Neuer Studiengang in Zweibrücken soll gegen Ärztemangel helfen

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Autor/in
Andreas Kahlmeyer
Reporter Andreas Kahlmeyer aus dem SWR-Studio in Kaiserslautern.

Sie sind zwar keine zusätzlichen Ärzte, Physician Assistants sollen Ärzten aber Routine-Aufgaben abnehmen, damit die mehr Zeit für Untersuchungen oder Operationen haben. Ab dem Wintersemester gibt es 30 solcher Studienplätze an der Hochschule in Zweibrücken.

Die Hochschule Kaiserslautern hat am Freitag am Standort Zweibrücken einen neuen Studiengang vorgestellt. Der Bachelor-Studiengang "Physician Assistant", kurz PA, ist einmalig in Rheinland-Pfalz und richtet sich an Leute, die schon im medizinischen Bereich arbeiten - zum Beispiel Assistenten in einer Arztpraxis. Nach dem Studium können bisherige Assistenten oder auch Pflegekräfte dann mehr ärztliche Aufgaben übernehmen als jetzt. Damit will die Hochschule dem Ärztemangel in der Region entgegenwirken, sagt Prof. Karl-Herbert Schäfer, der den Studiengang mitentwickelt hat.

Mehr Kompetenzen für Arzthelfer und Pflegepersonal

Zum Beispiel dürfen die Assistenten nach so einem Studium Laborwerte mit den Patienten besprechen und sind auch bei der Diagnose mit eingebunden. Sie können von Ärzten auch weitere Aufgaben übertragen bekommen. Etwa bei technischen Untersuchungen wie der selbstständigen Durchführung einer Ultraschall-Untersuchung oder der Beratung von Angehörigen der Patienten. Nach Angaben der Bundesärztekammer dürfen PAs - wenn der Arzt die Aufgabe an sie überträgt - auch bei Eingriffen, wie Operationen, mitwirken. Indem Ärzte mehr Aufgaben abgeben können als bisher, sollen sie Zeit für Aufgaben freischaufeln können, die unbedingt von einem Arzt erledigt werden müssen. Das hilft zwar nicht gegen den Ärztemangel, kann die Auswirkungen aber abmildern.

Studium an Hochschule Zweibrücken berufsbegleitend möglich

Insgesamt dauert der neue Studiengang an der Hochschule in Zweibrücken drei Jahre. Anmeldungen für den Bachelor "Physician Assistant" sind bereits möglich. Zum Start des Wintersemesters 2024/25 soll es 30 Studienplätze geben. Da sich der Studiengang an Menschen mit Berufserfahrung im medizinischen Bereich richtet, ist das Studium so aufgebaut, dass es laut Hochschule berufsbegleitend absolviert werden kann. Das Alleinstellungsmerkmal des Studiengangs liege in der Verknüpfung ambulanter und stationärer Versorgungsinhalte und biete den Studierenden somit einen medizinisch breit gefächerten Kompetenzerwerb, heißt es von der Hochschule.

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"Wie attraktiv der neue Studiengang von der Zielgruppe, also speziell von Pflegefachkräften und Medizinischen Fachangestellten, schon zum jetzigen Zeitpunkt wahrgenommen wird, unterstreichen beispielsweise die zahlreichen Anfragen zum Studiengang und natürlich auch die bereits vorliegenden konkreten Bewerbungen", erläutert Studiengangsleiter Prof. Dr. Karl-Herbert Schäfer. Weitere Infos und wie man sich bewerben kann, gibt es auf der Internetseite der Hochschule Kaiserslautern.

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