Ein finanzieller Zuschuss der Eltern, ein Kredit der Hausbank und ein verlockendes Angebot der KfW: Diese drei Faktoren waren für die Mutter dreier Kinder aus Kaiserslautern nach eigenen Worten ausschlaggebend, dass sie in eine Eigentumswohnung investierte. Immerhin standen mit dem Baukindergeld, das über die KfW-Förderbank ausgezahlt werden sollte, ordentliche Zuschüsse für das neue Eigenheim in Aussicht.
Baukindergeld hätte Mutter aus Kaiserslautern viel geholfen
Pro Kind 1.200 Euro jährlich und das über zehn Jahre hinweg wären im Fall der Westpfälzerin 36.000 Euro gewesen. Das Geld hätte sie gut gebrauchen können, um als Alleinerziehende mit überschaubarem Einkommen den Kredit bei der Hausbank schneller abbezahlen zu können, erzählt sie.
Hätte... Denn das zuständige Bundesministerium hat die Auszahlung des Baukindersgelds zum Jahresbeginn vorzeitig gestoppt. Der Grund: Die Fördermittel waren schneller aufgebraucht als gedacht, sodass nur noch bereits gestellte Anträge berücksichtigt werden.
Antrag bei der KfW musste nach Einzug ins Eigenheim gestellt werden
Einen solchen Antrag gestellt hatte die alleinerziehende Mutter aus Kaiserslautern bislang allerdings noch nicht. So sahen die Förderbedingungen vor, dass man bereits im neuen Eigenheim wohnen muss, um den Antrag stellen zu können. Dabei wäre die Frau in diesem Jahr eigentlich fristgerecht in ihre neue Wohnung eingezogen.
Finanzieren muss sie diese nun also ohne den staatlichen Zuschuss von 36.000 Euro. Für die Westpfälzerin, die ihren Namen nicht öffentlich nennen will, dabei besonders bitter: Ihre neue Eigentumswohnung ist kleiner als die bisherige (und inzwischen gekündigte) Mietwohnung, in der sie mit ihren drei Kindern lebt. Alleine das erhoffte Baukindergeld habe sie dazu gebracht, schon jetzt in die neue, aber kleinere Wohnung umzuziehen - und nicht noch ein paar Jahre zu warten, bis die beiden ältesten Kinder aus dem Haus sind.
Findet Bundesregierung neue Lösung oder Kompromiss?
Die Mutter aus Kaiserslautern hofft nun darauf, dass die Bundesregierung einlenkt. Immerhin gebe es auch Eltern, die wegen der KfW-Förderung gebaut hätten, deren Haus aber wegen der Lieferengpässe nicht rechtzeitig fertig geworden sei. Für sie, die auf das Baukindergeld gesetzt hätten, müsse eine andere Lösung oder zumindest ein Kompromiss gefunden werden.