57 Rückmeldungen hat die Stadt Kaiserslautern über ihr Onlineportal "Kaiserslautern MitWirkung" bisher bekommen. Klingt wenig, bei immerhin rund 49.800 Frauen und Mädchen, die in der Stadt leben. Aber: die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Katharina Disch, ist zufrieden. Umfragen und Beteiligungen der Bürger liefen immer eher schleppend, sagte Disch im Gespräch mit dem SWR. Allerdings müsse man sich auch auf der Onlineplattform registrieren, um an der Umfrage teilnehmen und angsteinflößende Orte auf einer Karte markieren zu können. Diese Hürde habe man bewusst eingebaut, erklärt Disch. Damit können beispielsweise "Spaßantworten" verhindert werden.
Konkrete Antworten zu unheimlichen Orten in Kaiserslautern
Die eingegangenen Antworten seine alle sehr konstruktiv, sagt die Gleichstellungsbeauftragte. Es seien neben den bekannten Orten, an denen sich viele Menschen unwohl fühlen, auch Plätze genannt worden, die bisher nicht im Fokus standen. Beispielsweise gebe es hinter einem großen Supermarkt am Opelkreisel eine unbeleuchtete Unterführung. Auch ungepflegte und hoch wuchernde Gebüsche würden von mehreren Frauen als unheimlich empfunden, weil sich beispielsweise Angreifer dahinter verstecken könnten. Genauso sei bemängelt worden, dass der Fahrradabstellplatz am Bahnhof zu dunkel sei.
Große Umfrage zur Sicherheit in Kaiserslautern von der Uni
Im vergangenen Jahr hatte die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau eine repräsentative Umfrage zur Sicherheit in Kaiserslautern erstellt. Dazu waren mehr als 3.000 Bürger zufällig ausgewählt und angeschrieben worden. Sie hatten ihre Eindrücke zur Sicherheit und Sauberkeit in der Stadt auf einem 12-seitigen Fragebogen zu Protokoll gegeben.
Die aktuelle Online-Umfrage auf der Plattform "Kaiserslautern MitWirkung" soll, so die Gleichstellungsbeauftragte, die Umfrage der Universität konkret um die Perspektiven der weiblichen Einwohner ergänzen. Die Online-Umfrage läuft noch bis zum Herbst.
Ziel: "Angsträume" in Kaiserslautern abschaffen
Die ersten 57 Antworten der Umfrageteilnehmerinnen will Katharina Disch in der kommenden Woche an die zuständigen Dezernate in der Stadt weiterleiten. Anschließend müsse erhoben werden, auf welche Weise die Orte weniger unheimlich gestaltet werden können. Denn das Ziel sei, dass sich Frauen und Mädchen angstfrei in der Stadt bewegen können.