Die US Air Base in Ramstein ist bei Strom und Fernwärme abhängig von regionalen Anbietern.

Militärflughafen spart Energie

Air Base Ramstein bei Strom und Fernwärme abhängig

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Auch die US Air Base Ramstein wäre von einem möglichen Gas-Engpass in diesem Winter betroffen. Der Flughafen wird nicht autark betrieben.

Nach Angaben einer Sprecherin bezieht die größte US-Militäreinrichtung außerhalb der USA ihren Strom und Fernwärme von regionalen Anbietern. Deshalb habe Energiesparen auf der Air Base derzeit höchste Priorität. Es werde außerdem ständig geprüft, in welchen Bereichen weiter Energie gespart werden könne, ohne den Flughafenbetrieb zu gefährden. Aktuell sei der Militärflughafen uneingeschränkt nutzbar.

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Die Air Base Ramstein bei Kaiserslautern gilt als der wichtigste Militärstützpunkt der USA in Europa. Die Amerikaner sind bereits seit mehr als 70 Jahren hier stationiert. Was passiert dort eigentlich?

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Blockheizkraftwerk in Ramstein wichtigster Energielieferant

Seit fast vier Jahren versorgt das Blockheizkraftwerk beim Freibad Azur in Ramstein-Miesenbach die Air Base mit Strom und Fernwärme. Etwa 20.000 Haushalte auf dem US-Stützpunkt sind nach Angaben der Pfalzwerke, die das Kraftwerk betreiben, daran angeschlossen. Neben den Amerikanern werden aber auch das Ramsteiner Freizeitbad und das Schulzentrum von dem Blockheizkraftwerk versorgt. In Zukunft soll auch das neue Militärhospital daran angeschlossen werden, das gerade in Weilerbach gebaut wird.

Gas-Notfallplan sichert Versorgung weitgehend

Das Blockheizkraftwerk verbrennt Gas und erzeugt dabei Strom und Wärme. Laut dem Notfallplan des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sind Gaskraftwerke, die zugleich der Wärmeversorgung dienen, besonders geschützt und sollen möglichst bis zuletzt mit Gas versorgt werden, falls es knapp wird. Neben Privathaushalten seien auch Krankenhäuser, Feuerwehren und die Polizei bis zuletzt zu versorgen.

All diese Einrichtungen gibt es auch auf der Air Base Ramstein. Weitere Details zur genauen Verteilung sind im Notfallplan der Bundesregierung aber nicht festgelegt. Der militärisch genutzte Teil der Air Base dürfte aber ebenso unter den Schutzstatus fallen wie Polizei und Feuerwehr. Nach Angaben der Bundesnetzagentur gibt es keine festen Abschalt-Reihenfolgen – vielmehr müsse im Einzelfall entschieden werden.

Abschaltung einzelner Gebäude wäre einseitig kaum durchzusetzen

Auf der Air Base Ramstein gilt nach Angaben des Bundes grundsätzlich deutsches Recht, allerdings genießen ausländische Militärstützpunkte Immunität. Das bedeutet, dass sowohl das Gelände als auch die Räumlichkeiten des Militärstützpunktes unverletzlich sind. Damit ist ein Zugriff durch örtliche Behörden grundsätzlich nicht möglich. "Weder Strafverfolgungs- noch sonstige Behörden können sich ohne die vorherige Zustimmung der amerikanischen Behörden Zutritt zu dem Stützpunkt verschaffen", heißt es in einem Dokument des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestags.

Damit wäre im Ernstfall ein Abschalten einzelner Gebäude auf der Air Base – etwa Freizeiteinrichtungen oder Geschäfte – ohne Zustimmung der US-Streitkräfte nicht möglich. Dass es so zu solchen Reibungspunkten zwischen amerikanischer und deutscher Seite kommen könnte, ist allerdings unwahrscheinlich. Die Air Base und die Verantwortlichen vor Ort pflegen nach eigenen Angaben ein gutes Verhältnis und bekräftigen, "mit den Energieressourcen verantwortungsbewusst umgehen" zu wollen.

9.000 Menschen arbeiten auf der Air Base in Ramstein

Auf der US Air Base Ramstein arbeiten etwa 9.000 Menschen – insgesamt leben etwa 50.000 US-Soldaten und ihre Angehörigen auf und rund um den Stützpunkt. Neben dem Flughafen selbst gibt es auf dem Gelände ein großes Einkaufszentrum, Geschäfte, Freizeiteinrichtungen, Restaurants, Schulen und Kindergärten.

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