Das Ministerium für Klima und Mobilität erklärte auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur, es werde geprüft, ob weitere Entlastungen auf Landesebene möglich seien.
Es sei der Landesregierung zum Beispiel ein wichtiges Anliegen, dass junge Menschen zu günstigen Preisen mit dem ÖPNV fahren könnten, so das Ministerium. Der Landesregierung sei bewusst, dass der monatliche Preis von 49 Euro für bestimmte Teile der Bevölkerung noch verhältnismäßig hoch sei. Deshalb liefen Berechnungen, ob und wie das Land einen Beitrag leisten könne.
Einige Länder haben noch günstigere Tickets angekündigt
Einige Bundesländer haben schon weitere Vergünstigungen angekündigt. Schüler, Azubis, Studis und Rentner könnten das 49-Euro-Ticket in manchen Bundesländern für weniger als 49 Euro bekommen.
Das Saarland will es jungen Menschen zum Beispiel für 30,40 Euro anbieten, Bayern für 29 Euro. In Hessen soll es ab 1. Mai ein Sozialticket für Empfänger von Bürgergeld, Wohngeld und Sozialhilfe für 31 Euro geben. Die Differenz wollen die Länder übernehmen.
Ein Flickenteppich droht offenbar auch bei der Mitnahmeregelung von Begleitpersonen, Tieren oder Fahrrädern. Das ist eigentlich beim Deutschlandticket nicht vorgesehen. Einige Verkehrsverbünde wollen das aber trotzdem erlauben oder zusätzliche Fahrscheine anbieten.
"Pro Bahn" mahnt einheitliche Regelungen an
Der Fahrgastverband "Pro Bahn" sieht den drohenden Flickenteppich beim künftigen Deutschlandticket kritisch und hat bundesweit einheitliche Bedingungen für das Ticket angemahnt.
"Die Politik muss grundlegende Regeln für das 49-Euro-Ticket finden, die bundesweit angewendet werden können und von allen Nutzern leicht zu verstehen sind", sagte der Ehrenvorsitzende des Verbandes, Karl-Peter Naumann, den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Sonntag, online).
Grundsätzlich sei das künftige Deutschlandticket zu begrüßen. Die Bundesländer hätten aber bisher einheitliche Absprachen versäumt, vieles sei noch ungewiss, beklagte er. "Das ist ein großes Problem. Das Angebot wurde übers Knie gebrochen, ohne wichtige Details zu regeln." So sei auch nicht geklärt, ob man mit dem Ticket in der 1. Klasse fahren dürfe, kritisierte Naumann.