Deutschlands Murmel-Elite misst sich in der Vorderpfalz

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Autor/in
Ulrike Alex
Porträtfoto von Ulrike Alex

"Kuller, kuller, roll, roll" – so klingt der Schlachtruf der Murmelsportler – die gibt es wirklich und sie treffen sich in Weisenheim am Sand. In der Gemeinde in der Vorderpfalz werden die deutschen Meisterschaften ausgetragen.

Die Porzellankugeln sind genormt und haben einen Durchmesser von 16 Millimetern. Gespielt wird auf einem drei Mal sechs Meter großen Feld. Ziel ist, die Kugel in das Loch zu schnippen. Helmut Müller ist erster Vorsitzender des ASV Weisenheim am Sand und selbst aktiver Spieler. Er sagt im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Ulrike Alex: "Wir haben 25 Mannschaften aus ganz Deutschland mit jeweils vier Mann. Insgesamt sind es zehn Vereine die an der deutschen Meisterschaft im Kuhle-Murmeln teilnehmen." Einige haben dafür lange Anfahrten in Kauf genommen. Ein Team aus Oldenburg ist ebenso am Start, wie ein Murmelverein aus Chemnitz.

Es gelten strenge Regeln

Gespielt wird in Vierer-Teams, die gegeneinander antreten. Gespielt wird jeweils 25 bis 30 Minuten. Natürlich unter den strengen Augen eines Schiedsrichters. Das ist eine Aufgabe, die Helmut Müller selbst übernimmt. Er muss darauf achten, dass "die Murmel richtig geschoben wird und nicht gedrückt und dass sie nicht am Boden entlangschleift."

Starkes Teilnehmerfeld

Titelverteidiger ist die Mannschaft aus Kirchen in Hessen. Sie bestreitet das Eröffnungsspiel gegen den ASV Weisenheim. Große Chancen rechnet sich Helmut Müller allerdings nicht aus. "Wir versuchen unser Bestes. Ziel ist, dass wenigstens eine unserer Mannschaft unter die ersten Vier kommt. Das wäre schon ein großer Erfolg gegen so viele gute Murmel-Spieler aus ganz Deutschland." Weil gute Vorbereitung das A und O ist, hat der Verein von Helmut Müller hart trainiert.

Für den Sieger gibt es die Meisterschale als Wanderpokal. Außerdem erhalten die ersten drei Mannschaften einen Pokal des ASV Weisenheim. Der Verein unterhält eine wettkampftaugliche Anlage mit drei Plätzen.  "Vor fünf Jahren war der Run auf Tennis vorbei. Da haben wir unsere zwei Tennisplätze zu Murmelbahnen umgestaltet." Die Idee dazu hatte ein Vereinskollege aus Norddeutschland mitgebracht. Sollte Murmeln olympisch werden? Helmut Müller lacht: "Da müssten sich dann doch ein paar mehr Menschen dafür begeistern!"